Wie es ist aus dem Koffer zu leben

IMST (ps). Dritter im Gesamtweltcup, drei dritte Plätze in Weltcuprennen und ein ausgezeichneter fünfter Platz im ersten Durchgang der WM, das ist die Kurzbilanz eines jungen Rodeltalentes aus Imst - Florian Schmid.
Sein Vater, Peter Schmid, hat eine Talentschmiede aufgebaut.
Das dynamische Duo im Exklusivinterview.

BEZIRKSBLÄTTER: Die älteste noch existierende Kunstrodelbahn der Welt ist in Imst. Fahrt ihr noch regelmässig hier?

Florian Schmid: "Ich bin auf dieser Bahn aufgewachsen, jetzt komme ich nicht mehr oft dazu."

Du lebst im Winter aus dem Koffer, wie sehen das deine Freunde?

"Meine Kumpels sind mit hineingewachsen in das Ganze, wenn ich zu Hause bin, holen wir alles nach."

Du hast aktuell eine Verletzung am Ellbogen, eine Verletzung von mehreren. Fährt die Angst mit?

"Wenn dir der Reis geht am Start, steigst du besser wieder ab, da kannst du den Sport gleich bleiben lassen"

Die Imster Bahn hat den Ruf, eine der wildesten zu sein. Wenn man hier roldeln kann, kann man es überall?

Peter Schmid:"Du spielst auf das Youtube-Video an. Das ist satter Blödsinn. Imst ist eine coole Bahn, technisch anspruchsvoll und somit eine super Lernbahn."

Das Youtube-Video mit dem deutschen Ex-Fahrer, den niemand kennt und der die Bahn als kriminell bezeichnet?

Peter:"Ja, da haben mich eine Menge Leute angerufen und sich aufgeregt. Der redet puren Unsinn. Die Bahn ist nicht gefährlicher als andere."

Peter du hast deine Kinder schon früh mit dem Rodelvirus infiziert, bereust du es manchmal?

"Noch nie, oder höchstens ganz kurz. Wir sind oft unterwegs, fünfmal die Woche nach Innsbruck fahren zum Trainieren, das kann schon nerven.
Aber trotzdem würde ich es wieder tun.

Ist dein Vater dein großes Vorbild?

"Vorbild nicht, ich möchte noch besser werden." (grinst seinen Vater an)

Peter wie siehst du das?

"Er trainiert schon so lange und professionell, das muss sich doch auch irgendwann lohnen!"

Gut gekontert. Habt ihr ein Vater-Sohn-Verhältnis oder eher Trainer-Athlet?

"Vater-Sohn, Trainer hab ich schon genug. Ich brauche eher jemanden, der mich unterstützt, wenn ich einen Hänger habe. Die Trainer sind für das Sportliche zuständig, der Papa für den Rest."

Peter, du organisierst und trainierst seit 2008 auch die Jugend in Imst. Kommt noch was nach an Talenten?

"Riccardo Schöpf aus Umhausen ist ein Riesentalent, da sehe ich Potential für den Weltcup. Noch jüngere Kids zeigen auch schon mit guten Leistungen auf."

Das Gespräch führte
Petra Schöpf

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