Budgezwist in Längenfeld

Mandatarin Tembler rügt Haushaltsplan: Entspricht nicht der Gemeindeordnung

Eine Überreaktion auf sachliche Kritik ortet Gemeinderätin Ulrike Tembler bei Bgm. Willi Kuen, als sie den Haushaltsplan für 2009 kritisierte. Dorfchef Kuen sieht sich im Einklang mit der Gemeindeordnung und glaubt an Vorwahlkampf.

LÄNGENFELD (mg). Mit drei Gegenstimmen (Liste Die Alternative für Längenfeld) wurde das Budget 2009 im Gemeinderat beschlossen. Im ordentlichen Haushalt sind 9.814.000,- Euro veranschlagt, im außerordentlichen Haushalt 150.000,- Euro. Dem Beschluss vorausgegangen war die Kritik von Mandatarin Ulrike Tembler. Sie bemängelte, dass zu erwartende Kosten für die Gemeinde (Kinderregress, Asphaltierung, ...) nicht im Budgetansatz enthalten sind. Laut Gemeindeordnung sind Positionen, die ungefähr abzuschätzen sind, ins Budget aufzunehmen, so Tembler. Bgm. Willi Kuen hingegen: Ich glaube sehr wohl, dass wir der Tiroler Gemeindeordnung entsprechen. Wir haben ein Budget geschaffen, das Reserven hat. Von Temblers Seite ortet er Vorwahlkampf.

Millionen für neue Kläranlage
Weiterer Diskussionspunkt war der anstehende Neubau der Kläranlage. Seit November 2007 wissen wir, dass die Kläranlage gebaut werden muss. Dazu muss ein außerordentlicher Haushalt her, fordert Ulrike Tembler. Wir können keine Finanzierung machen, wenn wir nicht wissen, was es kostet, entgegnete Bgm. Kuen. Für ihn ist der Zeitplan klar. Heuer sollen Planungen und Ausschreibungen gemacht werden und 2010 die Fremdfinanzierung des Millionenprojekts im außerordentlichen Haushalt gestartet werden. Für Tembler sind diese Schritte zu wenig und zu spät: Die Planung muss soweit gehen, dass wir 2010 zu bauen beginnen können. Für sie handelt es sich um ein Kaschieren und Beschönigen, in Bereichen wo Ausgaben anstehen, an denen die Gemeinde Längenfeld zu knabbern hat.