In Imst ist kein Bedarf da!

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Der Söldener Andy Brugger sieht die Nachfrage für ein Bordell vor allem in den Tälern
Der Söldener Unternehmer Andy Brugger sieht für das genehmigte Bordell in Imst keine rosige Zukunft. Seiner Ansicht nach funktionieren solche Betriebe nur in Großstädten oder in Tourismuszentren wie Sölden oder Ischgl.
BEZIRKSBLATT: Glauben Sie, dass für ein Bordell in Imst ein Bedarf besteht?
ANDY BRUGGER: Wie soll heute in Imst ein Bordell funktionieren, wenn nicht einmal ein Table Dance läuft. Es ist kein Bedarf und kein Publikum für so etwas da, weil die Nachtszene fehlt. Es geht nur dort, wo der Kunde vor Ort ist.
BEZIRKSBLATT: Es ist ein offenes Geheimnis, dass in der Wintersaison Prostituierte in das Ötztal gebracht werden und diese dort tätig sind. Also ist der Bedarf für einen Bordellbetrieb vorhanden?
BRUGGER: Meine Idee, ein Bordell im Tal zu machen, ist von da her gekommen. Es weiß jeder Bürgermeister, dass wir nicht wenige Prostituierte im Tal haben, die entweder per Begleitservice oder mit den bestehenden Bordellbetrieben mittels Taxiservice ins Ötztal kommen. Die fahren ja nicht umsonst hinein, um Werbung zu machen.
BB: Braucht es ein Bordell für das touristische Angebot. Oder ist das schon zu viel des Guten, was man dem Urlaubsgast bieten soll?
BRUGGER: Man kann nicht mit Scheuklappen durch die Gegend rennen. Der Gast verlangt das. Es ist kein Großteil unserer Gäste, der das will. Aber es sollte halt im Angebot da sein, wir haben ja alles da. So etwas gehört in geregelte Bahnen gelenkt. Dass man sagt, wir machen das Ganze auf saubere Art und Weise.
BB: Also in der Hinsicht, dass ein einheimischer Betreiber sich nichts zu Schulden lassen kommen darf und will?
BRUGGER: Genau. Als Einheimischer steht man unter einem ganz anderen Druck. Ich habe Familie und Eltern, die einiges aufgebaut haben. Ich kann doch nicht alles riskieren. Ich habs schon mit dem Table Dance nicht getan und zehn Jahre bewiesen, dass ich sauber arbeite. Es gibt sicher auch andere, die genauso sauber arbeiten könnten wie ich. Ich sehe das Problem, wenn wir Auswärtige hereinholen.
Das könnte jeder Mensch sein, der braucht nur das geeignete Grundstück mit der richtigen Widmung, sucht an und dann ist eh nichts mehr zu machen. Da könnte es dann passieren, dass wir eine Kleinmafia kriegen. Im Endeffekt müssen wir sachlich darüber reden. Die Prostitution ist da, wenn es so weitergeht wie bisher, wird die Illegalität noch mehr forciert.
Nur eine Saisonsgeschichte
BB: Wäre ein Bordell in Sölden als Ganzjahresbetrieb zu führen? Wo wäre ein geeigneter Standort?
BRUGGER: In einem Tal wäre das sowieso nur eine Saisonsgeschichte. Alle Bordelle Tirols sind im Gewerbegebiet und das gehört meiner Meinung auch so. Es ist abseits vom Dorf und es besteht keine Belästigung.
BB: Glauben Sie weiterhin an ein Bordell im Ötztal?
BRUGGER: Dass ein Betrieb im Tal zu realisieren ist, daran glaube ich nach wie vor. Es braucht halt seine Zeit. Vor zwanzig Jahren konnte sich niemand vorstellen, dass wir ein Table-Dance-Lokal haben.
Betreiber aussuchen
Über kurz oder lang wird die Bedarfsfrage per Gesetz fliegen. Damit konnten die Gemeinden früher argumentieren, dann braucht es nur noch den gewidmeten Grund mit der richtigen Widmung. Das wird nicht heute oder morgen passieren, damit wird man sich beschäftigen müssen und auch die Gemeinden. Ich bin überzeugt, dass es pro Tal in Zukunft ein Bordell geben wird. Das werde ich noch erleben. Da müssten die Bürgermeister besprechen, wo sie einen geeigneten Standort für das Tal sehen. So haben sie die Chance, sich den Betreiber noch auszusuchen. Da könnte dann eine zufriedenstellende Geschichte für alle herauskommen, sodass die Einheimischen sagen, glücklich sind wir nicht, aber wenigstens kennen wir den Betreiber.
Zur Person
Der Söldener Andy Brugger betreibt seit zehn Jahren das Table-Dance-Lokal Rodelhütte und seit zwei Jahren die Hasenhütte in Sölden. Seit mehreren Jahren ist er Funktionär und Tiroler Sprecher der Table-Dance-Betriebe in der Tiroler Wirtschaftskammer. Die Rodelhütte kennt in Europa mittlerweile jeder, der einmal in Sölden gewesen ist, so Brugger. Der Unternehmer führt gemeinsam mit seiner Frau fünf Unternehmen in Sölden und Längenfeld.
Lesen Sie auch diese Berichte zum Thema:
Leserpost:
Ein Bordell im Ötztal bringt mehr Schaden als Nutzen
Nächstes Bordell in Sölden?
Bericht vom 20.08.08
Offener Brief der Christen zur Bordellbewilligung Imst
Bericht vom 12.08.08
Die Christen gegen ein Bordell in Imst
Bericht vom (04.08.08)


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