Kein Camp ohne Constantini

Constantini Didi in Mieming 011 | Foto: Foto: Föger

Nationalcoach Didi Constantini beim Sommertrainingscamp in Mieming

In der vergangenen Woche war Österreichs Fußballteamcoach Didi Constantini wieder einmal in Mieming, um den Fußballnachwuchs im Rahmen seiner Sommercamps zu trainieren. Im BEZIRKSBLATT-Interview spricht er über seine Philosophie, sein Amt als Teamchef und die Nachwuchsarbeit im ÖFB.

BEZIRKSBLATT: Wird ihr Vertrag als Nationaltrainer verlängert? Wollen Sie Teamchef bleiben?
DIDI CONSTANTINI: Ich habe bis Dezember 2009 mit dem ÖFB einen Vertrag. Dann setzen wir uns zusammen und was herauskommt? Wir werden sehen. Die Frage ob ich will, stellt sich für mich nicht. Ich biete mich nicht an, sondern leiste Arbeit.
BB: Was ist ihre Philosophie? Setzen Sie mehr auf junge Spieler?
CONSTANTINI: Ich habe keine besondere Philosophie, was das Mannschaftsgefüge betrifft. Nur mit den Jungen kannst du nichts gewinnen, aber wenn sich gute junge Spieler anbieten, vertraue ich natürlich auch ihnen.
BB: Als nächstes Spiel folgt Kamerun in Kärnten, über 11.000 Karten sind im Vorverkauf schon vergriffen, was macht diesen Run aus?
CONSTANTINI: Wir wollen zeigen was wir können und marschieren volle Wäsch. Das gefällt dem Publikum und deshalb kommen sie auch. Beim Länderspiel in Kärnten schätze ich, dass das Stadion voll sein wird, das sind knappe 30.000 Zuschauer.
BB: Sie sind für die Fußballwelt ein Motivationskünstler. Was ist ihre Kunst?
CONSTANTINI: Nein ich bin kein Motivationskünstler. Man muss nur mit den Leuten umgehen können. Das können andere auch. Es wird schon so sein, dass ich das richtige Maß treffe. Man muss Spieler loben und nicht schimpfen. Das verstehen sie. Wenn sie es nicht verstehen, sind sie keine Profis, sondern Amateure.
BB: Hat sich im ÖFB, seit ein Nichtwiener Präsident ist, etwas verändert? Bisher durfte Nationaltrainer doch nur ein Wiener oder Ausländer sein?
CONSTANTINI: Das stimmt nicht. Der Vorarlberger Alge war schon einmal Teamchef. Ich habe einige Jahre Fußball in Wien gespielt und verstehe mich mit den Wienern bestens. Dass sich etwas geändert hat mit dem neuen ÖFB Präsidenten, das kann schon sein.
BB: Wird sich in der Nachwuchsarbeit des ÖFB etwas ändern?
CONSTANTINI: Nicht viel. Ich will da nicht in den gewachsenen Strukturen eingreifen. Schon gar nicht Vorschreibungen machen. Aber, weil ich ein Tiroler bin und dort lebe, arbeite ich beim TFV beratend mit.
BB: Werden wir die WM 2010 noch erreichen?
CONSTANTINI: Nein. Dieses hin- und herrechnen bringt nichts. Wir wollen uns bestens präsentieren und 100-prozentig marschieren, dann ist das Publikum zufrieden. Wenn wir gut gespielt, aber verloren haben, regt sich niemand auf. Für die Zukunft wollen wir natürlich mitmischen. Mal sehen.
Das Gespräch führte Wolfram Föger

Fußballcamp
118 Teilnehmer
Natürlich spielt die Popularität als Nationaltrainer eine Rolle wodurch meine Camps noch besser besucht sind als früher. Das bedeutet für mich aber Anwesenheitspflicht. Kein Camp ohne Didi, das gibt es nicht. Zwischenzeitlich ein Flug nach Wien und retour ist schon drin, aber sonst bin ich bei meinen Kindern und Jugendlichen, bestätigte der immer locker und freundlich wirkende Österreichische Fußballnationaltrainer Didi Constantini seinen Erfolg.

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