443 Menschen mit Handicap bekamen Job

amprosi | Foto: Foto: Wenzel
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Feier anlässlich 10¾ Jahre Arbeitsassistenz Imst Berufliche Integration in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit noch schwieriger

Der Einsatz des kleinen Imster Arbas-Teams trägt Früchte: 443 Menschen mit Behinderung konnten in den vergangenen zehn Jahren erfolgreich am Arbeitsmarkt integriert werden.

IMST (hwe). Das formelle Gründungsdatum der Imster Arbas war der 1. September 1998. Doch zehn Jahre danach hatte das Team keine Zeit zum Feiern. Daher luden Heidi Pohl, Sabine Ordonez, Birgit Amprosi, Gerda Konrad und Harald Loewit-Schneider vorige Woche zum etwas ungewöhnlichen Festakt 10¾ Jahre Arbas Imst.

Unkonventionelle Wege
Walter Guggenberger, Chef des Bundessozialamtes Tirol, verriet seine persönliche Schlussfolgerung zu 10¾ Jahre Arbas Imst: Das Team ist gewohnt, unkonventionelle Wege zu beschreiten. Das gilt offenbar auch bei der Geburtstagsfeier.

Wir haben zu dritt begonnen, schildert Birgit Amprosi. Seit damals sind wir für die Bezirke Imst und Landeck zuständig. Unsere Zielgruppe sind Menschen mit Behinderung bzw. Lernbeeinträchtigung im Ausmaß von 30 Prozent. Zur Bereitschaft der Oberländer Betriebe, Menschen mit Handicap anzustellen, sagt sie: Wir stoßen auf völlig unterschiedliche Bereitschaft. Manche Betriebe lehnen das kategorisch ab. Andere öffnen uns die Türen und schöpfen ihre Möglichkeiten voll aus, um unseren Klienten eine Chance zu geben. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise sei, so die Arbas-Mitarbeiterin, berufliche Integration allerdings schwieriger geworden.

Berufsausbildung für Jugendliche
Die Bilanz des Imster Teams ist nicht von schlechten Eltern: Die Betreuung von 443 Personen konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Das heißt, die Leute stehen in einem Dienstverhältnis. Für 81 Erwachsene konnte Arbas allerdings keine Lösung finden. Derzeit befinden sich 24 Erwachsene und 30 Jugendliche mit Handicap in Arbas-Betreuung. Arbas strebt mit den jungen Leuten nicht nur den Einstieg in einen Job an. Vor allem die Berufsausbildung wird forciert.

BSA verleiht Integrationspreis
Für Betriebe, die Arbas-Klienten einstellen, gibt es übrigens eine Förderung. Und an diejenigen, die sich in besonderer Weise für berufliche Integration engagieren, vergibt das Bundessozialamt (BSA) den Tiroler Integrationspreis. Bisherige Preisträger im Bezirk sind die Raststätte Trofana Tyrol, das Restaurant Werkstatt, die Imster Bergbahnen und das Autohaus Zorn & Wolf.

Unverzichtbare Marke
Marco Nikolussi, Geschäftsführer von Arbas Tirol, hob die flächendeckende Arbeit des Vereins hervor: Arbas ist zur unverzichtbaren Marke geworden. Auch Bgm. Gebhard Mantl und Soziallandesrat Gerhard Reheis gratulierten. Letzterer stellte fest: Das Oberland zeichnet sich durch sozial engagierte Menschen aus.

Zur Sache
Arbeitsassistenz Tirol Steckbrief

Das Kürzel Arbas steht für Arbeitsassistenz. In Tirol besteht der gemeinnützige Verein Arbas aus fünf Teams: in Innsbruck, Imst (zuständig für die Bezirke Imst und Landeck), Schwaz, Wörgl und Lienz. Ihre Aufgabe: Menschen mit Behinderung bzw. mit Handicap am Arbeitsmarkt zu integrieren. Geldgeber sind das Bundessozialamt, der Europäische Sozialfonds, AMS und das Land Tirol (Arbeitnehmerförderung). Arbas arbeitet eng mit den Sozialpartnern Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer zusammen.

Initiator der Arbeitsassistenz war der damalige Sozialminister Josef Jesoun im Jahr 1996.

Das Tätigkeitsfeld des Vereins war ursprünglich nur Arbeitsvermittlung. Inzwischen sind fünf Schwerpunkte entstanden:
- Arbeitsassistenz für Jugendliche
- Arbeitsassistenz für Erwachsene
- Clearing für Jugendliche
- Berufsausbildungsassistenz
- Jobcoaching

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