FC-Wacker: Chance verspielt - Eberle ist zutiefst enttäuscht

Ferdinand Eberle | Foto: M. Hassl
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(KHZ). Aus für die Rettungsaktion in Sachen Wacker-Innsbruck! Der designierte Präsident des verschuldeten Tabellen-Schlusslichts kündigte am Montag seinen Rückzug an. Mit Eberle werden sich nun wohl auch die potenziellen Sponsoren verabschieden.

Ich hätte es gerne gemacht, aber unter den nunmehrigen Voraussetzungen geht es nicht, meinte ein emotional berührter Eberle am Montag bei einer kurzfristigen Pressekonferenz. LR Anna Hosp hat bekanntlich gemeinsam mit Eberle ein Finanz-Paket geschnürt, das den Verein bis zum Ende der laufenden Saison entschuldet hätte. Zudem wären zusätzliche Sponsorengelder über mindestens 900.000.- Euro jährlich abgesichert auf drei bis fünf Jahre garantiert worden. Daraus wird nun nichts, da sich nach Eberle auch die von ihm und Anna Hosp an Land gezogenen Unterstützer vom Tiroler Erstligisten zurückziehen werden. Dabei hat am Anfang alles gut ausgeschaut, erinnert sich Eberle, wir hätten dem Club eine vernünftige finanzielle Basis gegeben. Stocker sah sich nicht im Stande, unser Maßnahmenpaket umzusetzen.

Kritik kommt auch von LRin Anna Hosp. Ich muss mit Bedauern feststellen, dass Gerhard Stocker die angebotene Hilfe nicht annehmen will. Unter diesen Umständen sehe ich die Rettung des FC-Wacker als Bundesligaverein nicht machbar, prophezeit Hosp. Dass Sponsoren, die mehr als 150.000.- Euro pro Jahr investieren, zumindest über einen Beirat auf die wesentlichen Entscheidungen des Vereins Einfluss haben, ist für Hosp und Eberle recht und billig.

Mir hat Stocker am Anfang der Verhandlungen signalisiert, unsere Lösung sei optimal. Von einer Erpressung kann keine Rede sein. Ich bin von den vergangenen zwei bitteren Tagen tief getroffen, erklärte Eberle.

Sportlandesrat Hannes Gschwentner meint zur misslichen Lage: Ich hätte mich gefreut, wenn der FC-Wacker gerettet hätte werden können. Jetzt schauts eher nach Totalabsturz aus. Gschwentner zeigte Verständnis über die Installierung eines Beirates: Wer so viel zahlt, der will auch mitreden.
Details kenne er nicht, da er in die Verhandlungen nicht eingebunden war: Das haben alles Frau Hosp und Ferdinand Eberle gemacht. Kritik übt Gschwentner auch an der vorschnellen Kommunikaton der "Rettungsaktion"!

OFFIZIELLE STELLUNGNAHME FC WACKER INNSBRUCK (Originalwortlaut)

Wir halten fest, dass wir die Vereinbarung mit Frau Dr. Anna Hosp genau eingehalten haben. Bei der Sitzung am Freitag (24.09.2007) wurde uns aber ein unverhandelbares Personalpaket vorgegeben, dass weder faktisch noch rechtlich annehmbar war. Diese Vorgangsweise widerspricht eklatant der mit Frau Dr. Anna Hosp ausverhandelten Vorgehensweise.

Die von der Politik angekündigten Zahlungen hängen davon ab, ob und dass die geforderten Satzungsänderungen mit der Installierung eines Beirates von der Generalversammlung genehmigt werden. Bei einem nein, hätten wir persönlich für diese zusätzlichen Personalkosten haften müssen, ohne Gewähr dafür, dass die Geldmittel vom Land fließen. Wir haben uns niemals Personalentscheidungen verschlossen, sie gehören allerdings ordentlich vorbereitet. Wir hatten nie Gelegenheit mit potentiellen Kandidaten diesbezügliche Gespräche zu führen.

FC Wacker Innsbruck Obmann Gerhard Stocker:
Ich halte fest, dass ich Ferdinand Eberle die Übernahme der Funktion des Obmanns, bei gleichzeitigem Ausscheiden meinerseits vorgeschlagen habe, da ich nicht bereit war und bin, meine Grundsätze aufzugeben und mich über getroffene Vereinbarungen mit Frau Dr. Hosp hinwegzusetzen. Herr Eberle hat diesen Vorschlag jedoch abgelehnt. Ich stelle weiters klar, dass ich jederzeit bereit bin die Obmannschaft zurückzulegen und versichere allen Beteiligten eine ordnungsgemäße und professionelle Übergabe. Der gesamte Vorstand bietet den Rücktritt und damit die Zurverfügungstellung ihrer Funktionen an, um
die mit Frau Dr. Anna Hosp vereinbarten Beträge des Landes und der Sponsoren nicht zu gefährden.

Lesen Sie dazu auch den
KOMMENTAR von Karl Heinz Zanon

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