Kraftwerk Tumpen: WWF warnt vor Umweltskandal
Kraftwerk Tumpen: WWF ortet Umweltskandal, Bgm. Wolf kontert
UMHAUSEN (sz). "Kaum acht Monate nach der umstrittenen Bewilligung des Kraftwerks Tumpen stellte nun die Ötztaler Wasserkraft GmbH einen Antrag auf Projektänderungen in Sachen Hochwasserschutz und Staubereichabdichtung. Bei der Abdichtung des Flussbettes der Ötztaler Ache sollten eigentlich so genannte Bentonitmatten verwendet werden. Nun will der Projektwerber sogar Plastikfolien zum Einsatz bringen", kritisiert WWF-Sprecher Christoph Walder und warnt vor einem "Plastic Planet" im Ötztal.
Walder kündigt an, den entsprechenden Bescheid gerichtlich anzufechten, und unterstreicht: "Wir werden nicht zulassen, dass die Ötztaler Ache zu Versuchszwecken missbraucht und dort Plastik vergraben wird. Abgesehen von den unzumutbaren Umweltbelastungen durch Kunststoffrückstände, wird eine PE-HD-Folie den Naturgewalten der Ache nicht standhalten können."
Gelassene Reaktion
Mit einem Schmunzeln und sichtlich gelassen nimmt der Dorfchef aus Umhausen, Jakob Wolf, die Kritik der Umweltschützer zur Kenntnis, denn man habe lediglich auf die Kritik des Einsatzes von Bentonitmatten reagiert. "Wir haben hier, wie schon öfter, auf die Bedenken der Anrainer reagiert. Der Einsatz dieser Abdichtungsmaterialien ist zudem kostspieliger als die bereits genehmigten Bentonitmatten", erörtert Wolf. Sollte der naturschutzrechtliche Bescheid diese Variante negieren, "setzen wir eben die Bentonitmatten ein, für die es bereits eine Genehmigung gibt."
Abwarten
Derzeit liegen zwei Beschwerden gegen das geplante Kraftwerk vor. Vonseiten der Projektwerber will man diese abwarten, bevor konkrete Bauschritte in die Wege geleitet werden.
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