Sölder „Jahrhundert-Projekt“ wird jetzt ins Visier gerückt

Sölden Bild 2 | Foto: Grafik: Walch

Viele Millionen und zwei Tunnels sollen Ortskern völlig umkrempeln

Noch heuer wollen die Sölder ein verhandlungsreifes Konzept für eine komplette Neugestaltung ihres Ortes vorlegen. Zwei Tunnels, ein eingehauster Kreisverkehr, Busterminals und verkehrsberuhigte Zonen sind die Zutaten für eine völlig neue Tourismusmetropole.

SÖLDEN (pc). Schon seit Jahren schwebt den Sölder Dorfvätern eine Neugestaltung ihres Ortes vor, im Jahr 2007 wurde mit der Projektentwicklung begonnen.

Laut Koordinator Jochl Grießer soll noch heuer ein Konzept vorgelegt werden, das als so genannte „Zwei-Tunnel-Variante“ bezeichnet wird. Um geschätzte 35 Millionen Euro soll vom Giggijoch-Parkhaus bis zum Postplatz eine Röhre gegraben werden, von dort soll ein weiterer Tunnel bis zur BP-Tankstelle am Ortseingang führen. Die Verbindung der Tunnelportale mit der bestehenden Straße könnte jeweils über einen Kreisverkehr erfolgen.

Viele Fragen sind offen
Zurzeit sind allerdings noch zahlreiche Fragen offen. Die Auswirkungen auf den Wasserhaushalt sind fraglich.

Auch die Geologie und die zu erwartenden Schadstoffe müssen noch eingehend einer Prüfung unterzogen werden, um sich auf das Genehmigungsverfahren vorzubereiten.

Parallel zu den Tunnelprojekten wird aber auch eifrig an der Ortskerngestaltung gefeilt. Neben verkehrsberuhigten Zonen bilden vor allem die Tunnelportale eine Herausforderung für Armin Walch, der als Architekt für das Projekt „Sölden Neu“ verpflichtet wurde. Keine „dunklen Löcher“ sollen entstehen, sondern ein Bestandteil einer architektonisch interessanten Gesamtlösung werden. Ein Tunnelportal könnte nach den Vorstellungen der Planer in ein verlängertes Giggijoch-Parkhaus integriert werden.

Für das notwendige Doppelportal am Postplatz wird sogar an eine Einhausung des Kreisverkehres gedacht, womit beide Tunneleinfahrten buchstäblich vom Erdboden verschluckt würden.

Verhandlungen im Gange
Der Postplatz sollte zudem als modernes Geschäfts- und Gastrozentrum umgestaltet werden, ein zusätzliches Parkhaus soll entsprechende Stellplätze bringen.

Schon seit längerem finden die Verhandlungen mit den Grundeigentümern statt.

Wie viel das Gesamtprojekt kosten wird, darüber schweigt man noch eisern, es dürfte sich aber wohl im hohen zweistelligen Millionenbereich bewegen.

Zur Sache: Die Finanzfrage
Legendär ist der Ausspruch des Sölder Tourismuspioniers Hans „Buggls“ Falkner, der meinte: „Das Geld hat´s gern dunkel“. Auch beim aktuellen Sölder Megaprojekt wird wohlweißlich (noch) nicht über die Finanzierungsfrage gesprochen. Dass ein derartiges, kostenintensives Vorhaben selbst von einer gut situierten Kommune wie Sölden nicht im Alleingang bewältigt werden kann, versteht sich. Sollte man die Finanzierung, wie selbst in VP-Kreisen hinter vorgehaltener Hand kolportiert und die Pläne mit diversen Kraftwerksprojekten im hinteren Tal verknüpfen, würde das aber einen Kuhhandel erster Güte bedeuten.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.