Staatliche Prüfnummer für Haiminger Weinpionier Peter Zoller

zoller2 | Foto: Wenzel
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Die große Leidenschaft von Peter Zoller ist der Wein. Einen Keller mit edlen Tropfen haben ja viele Tiroler. Aber wer produziert schon staatlich geprüften Qualitätswein mit Ursprung im angeblich kargen Tiroler Oberland? Außer Zoller bisher niemand. Er ist der Erste, dem das Bundesamt für Weinbau eine staatliche Prüfnummer verliehen hat.

HAIMING (hwe). Zoller ist Lehrer an der Imster HAK. Seine Fächer: BWL, Marketing, dazu noch Musik und Chorgesang. Den Weinbau hat er in jungen Jahren in Frankreich kennen gelernt: Damals hat mich eine Leidenschaft erfasst, die bis heute tief in mir drinnen steckt. Der quirlige Mittelschulprofessor mit blonder Beatle-Mähne hat unzählige Diskussionen mit Weinbauern geführt und sich jahrzehntelang Know-how erarbeitet.

Im Jahr 2000 saß er auf der Schulbank einer niederösterreichischen Weinakademie. In Brixen ließ sich Zoller zum Sommelier ausbilden. Mit Elisabeth Saumwald aus Niederösterreich hat er die ideale Lebenspartnerin gefunden. Sie ist im Umfeld traditionsreicher Weinkultur aufgewachsen, besitzt einschlägiges Wissen und arbeitet heute in den Haiminger Weingärten kräftig mit.

Erfolgsfaktor: exaktes Arbeiten
Als ich 1997 die ersten Rebpflanzen am Fuße des Tschirgant gesetzt habe, sind schräge Komplimente nicht ausgeblieben, erinnert sich Zoller. Aber das hat ihn nicht irritiert, konsequent arbeitete er weiter. Auch Rückschläge musste er einstecken Wein, der ziemlich ungenießbar war. Exaktes Arbeiten ist Voraussetzung für den Erfolg, weiß er, ich muss die Böden analysieren, die richtige Auswahl bei den Rebsorten treffen und die Rebstöcke richtig pflegen. Auch die Mengenbegrenzung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Bergregion.

Größere Produktion geplant
Die beiden Weingärten des Paares umfassen heute 3000 Rebstöcke. Die volle Ernte lässt aber noch auf sich warten. Voll tragfähig ist eine Rebpflanze erst nach fünf Jahren. Aber längst hat sich herumgesprochen, dass in den Fässern im Keller von Peter und Elisabeth hervorragende Tropfen reifen. Die Nachfrage ist riesengroß, allein durch Mundpropaganda. Aus diesem Grund möchten wir künftig größere Mengen am Markt anbieten, sagt Zoller. Den jüngsten Motivationsschub für das qualitätsfanatische Winzerpaar gab es von Vater Staat.

Staatliche Prüfnummer
Das Weinbau-Bundesamt vergab staatliche Prüfnummern für den Chardonnay und für den Rotwein-Cuvée, beide Jahrgang 2007. Das heißt, die im Lebensministerium angesiedelte Kostkommission hat die beiden Produkte als Österreichische Qualitätsweine eingestuft. Das hat uns sehr gefreut, bemerkt Elisabeth Saumwald. Es geht uns auch um Bewusstseinsarbeit, betont Zoller, und um den Beweis, dass Qualitätsweine im Oberland möglich sind. Ich bin überzeugt, dass auch andere Oberländer Weinbauern mit Qualität am regionalen Markt auftreten werden, etwa die Kollegen aus Tarrenz. Wer hätte das gedacht Weinbau hat Zukunft im Tiroler Oberland...

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