Talfahrt ist vorerst gestoppt

im_alpinecoaster_014 | Foto: Foto: Dieb&Klau

Mehrfaches „Njet“ von Forst und Naturschutz zum City-Coaster – Hauchdünne Widmung

Dass Forst- und Umwelt-gutachten nicht unbedingt pro City-Coaster ausfallen würden, war zu erwarten. Dass sich allerdings im Gemeinderat nur eine hauchdünne Mehrheit für die Widmungen aussprach, war dagegen eine Überraschung.

IMST (pc). Zwar ging es im Kern der Sache lediglich um einige Änderungen im Raumordnungskonzept und die entsprechenden Widmungen – Sprengstoff barg die Thematik „City-Coaster“ in der jüngsten Imster Gemeinderatssitzung allemal. Helmuth Gstrein bemängelte etwa die Rodungsbreite für die Trasse ins Tal von bis zu 20 Metern und sprach vom verlorenen Naherholungsgebiet Steffelwald. Außerdem befürchtete der Vize, dass die Hälfte des viel frequentierten Parkplatzes in Hoch-Imst dem Projekt zum Opfer fallen würde.

Für Diskussionen sorgten zudem ein diffuses Verkehrskonzept und ein seltsam anmutendes Kommunikationsklima. Bisher fanden nämlich von Seiten der City-Coaster-Mannschaft noch keine direkten Gespräche mit den Bergbahnen bzw. den Betreibern des Alpine Coasters statt, was Raum für Spekulationen lässt.

Knapp die Kurve gekriegt
Die Abstimmung über die Änderungen in der Raumordnung bzw. die Widmungen wurden schließlich mit einer knappen Mehrheit von 10:9 Stimmen durchgebracht. Stadtchef Mantl zeigte seine Enttäuschung offen und meinte: „Manche Mandatare stimmen gegen ihren eigenen Grundsatzbeschluss. Wir müssen einen positiven Bescheid erreichen, sonst ist das Projekt gestorben.“

Der nächste Rückschlag für den City-Coaster ließ nicht lange auf sich warten. Bei der Forst- und Naturschutzrechtlichen Verhandlung legten die Gutachter zwei Tage später drei negative Stellungnahmen auf den Tisch. Beide Amtsgutachter und die Umweltanwaltschaft sprachen sich gegen das Projekt in der vorliegenden Form aus.

Öffentliches Interesse?
Bgm. Mantl dazu: „Dass einiges nachzureichen ist, hat sich bereits abgezeichnet. Wir warten jetzt das vogelkundliche Gutachten noch ab, werden aber in der Zwischenzeit das öffentliche Interesse entsprechend ausformulieren und geltend machen.“

Bis zum Februar kommenden Jahres sollten sämtliche Stellungnahmen evident sein und dann sollten laut GR Hans Strobl, einem der Projektwerber, die entscheidenden Schritte eingeleitet werden, um positiv beschieden zu werden. Auch von Seiten der Bezirkshauptmannschaft hält man sich bedeckt. BH Raimund Waldner will ebenfalls sämtliche Stellungnahmen sichten, bevor er selbst eine derartige abgibt.

Insgesamt, so wurde von verschiedenen Seiten festgehalten, hat sich ein gewisser Stimmungswandel im Plenum, aber auch in der Bevölkerung, bemerkbar gemacht. Ein Grund dafür dürfte die fehlende Transparenz sein, wie ein Kritiker angibt.

Stadtoberhaupt Mantl mahnt zur Einigkeit: „Wenn nicht alle an einem Strang ziehen, ist das gesamte Unternehmen in Gefahr. Damit würde man eine Riesenchance für die Stadt leichtfertig verspielen.“ Er hofft trotz negativer Stellungnahmen letztlich auf einen positiven Bescheid der Behörde, nämlich der BH.

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