Wildspitzbahn: Bauarbeiten gehen dem Ende zu

Auf Österreichs höchster Baustelle wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet, denn viel Zeit bleibt nicht mehr, um die neue Wildspitzbahn am Pitztaler Gletscher termingerecht im Oktober zu eröffnen. Dann soll Österreichs höchste Seilbahn auf 3.440 Meter und zugleich das höchste Bergrestaurant und Café in den Ostalpen in Betrieb gehen.
Das wohl aufsehenerregendste Projekt im alpinen Tourismus befindet sich derzeit in der Endfertigung. Lediglich ein Monat verbleibt noch, um die technisch innovative neue Wildspitzbahn und das Café 3.440 in spektakulärer Lage unter außergewöhnlichen Bedingungen fertig zu stellen. Höchste Präzision und Konzentration ist jetzt gefragt, denn das Zeitfenster für den Bau in dieser extremen Lage ist aufgrund des wechselhaften Wetters, der Höhe und der eisigen Beschaffenheit des Bodens denkbar knapp.

Die Eröffnung im Oktober ist in Reichweite
„Der Bau befindet sich im Zeitplan und wir gehen derzeit davon aus, dass wir den geplanten Start einhalten werden“, zeigt sich Hans Rubatscher, GF der Pitztaler Gletscherbahn, zufrieden mit den aktuellen Fortschritten. Bereits im August wurden mittels Helikopter die letzten Liftstützen aufgestellt, nun nimmt der spektakuläre organische Entwurf der Bergstation Form an. Sowohl die Installationsarbeiten, als auch die Einhausung der Bergstation befinden sich in der Endphase. Die extrem ausgesetzte Lage auf 3.440 Metern stellt das Architektenteam von Baumschlager Hutter Partners, die ausführenden Firmen und Statiker vor besondere Herausforderungen und bedarf höchster Ingenieurskunst.

Gletscherarchitektur auf 3.440 Metern
Geringe Aufstandsflächen, steil abfallende Bergseiten und die extreme Höhenlage mit entsprechender Sonneneinstrahlung, Wind sowie die dünne Luft schränken die Spielräume stark ein. Für Architekt Carlo Baumschlager ist das Projekt eine faszinierende Herausforderung: „Der Ort und seine Umgebung sind mächtig und in höchstem Maße beeindruckend. Die architektonische Skulptur, und nur darum geht es, muss hier höchst mögliche Qualität erreichen. Die hochalpine Welt ist eine außerordentliche Herausforderung für den, der ihr Gebautes hinzufügen möchte.“

Besucher erwartet ein alpines Extremerlebnis
Tirols höchster Gletscher wird mit der neuen Bahn und dem „Café 3.440“ eine ganzjährige Attraktion im Pitztal schaffen, die den Besuchern Ausblicke ermöglicht, wie sie gewöhnlich nur Extrembergsteiger erleben. „Das Café 3.440“ auf 140 Quadratmetern umfasst 116 Sitzplätze, die freischwebende Terrasse bietet weitere 50 Sitzplätze.

Investiert werden 20 Mio. Euro in Tirols neuen Höhepunkt
Die Wildspitzbahn und das neue „Café 3.440“ gelten mit einer Investitionssumme von etwa 20 Mio. Euro als das aufwändigste Bauprojekt der Pitztaler Gletscherbahn, die in den vergangenen sieben Jahren in Summe über 50 Mio. Euro in die Skigebiete Pitztaler Gletscher und Rifflsee investierte. Acht Personen werden künftig in den Doppelmayr-Gondeln mit Sitzheizung Platz finden. Sie gelangen von der ebenfalls neuen Talstation auf 2.840 Meter Höhe auf den 3.440 Meter hohen Hinteren Brunnenkogel. Die Gondeln werden die über zwei Kilometer lange Strecke und 600 Höhenmeter in nur fünf Minuten und 40 Sekunden zurücklegen. Eine Weltneuheit der 8er Gondeln ist, dass die Ski und Snowboards mit in die Gondeln genommen werden, was das Ein- und Aussteigen wesentlich erleichtert. „Die Wildspitzbahn transportiert 2.185 Personen pro Stunde, damit wird sich die Transportkapazität verdoppeln“, so Stefan Richter, Marketingleiter der Pitztaler Gletscherbahn.

Umgesetzt wird das Bahnprojekt der Pitztaler Gletscherbahn mit Melzer & Hopfner Ingenieur, Doppelmayr Seilbahnen, Hoch-Tief-Bau Imst, GmbH’s und Siemens, Fatzer AG und aste.weissteiner.