Schauspieler und Regisseur Guntram Brattia bei Motorradunfall getötet

Guntram Brattia hier mit Tiroler Volksschauspiele-Geschäftsführerin Silvia Wechselberter auf der Bühne im Kranewitter-Stadl (2014). | Foto: Larcher
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  • Guntram Brattia hier mit Tiroler Volksschauspiele-Geschäftsführerin Silvia Wechselberter auf der Bühne im Kranewitter-Stadl (2014).
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TELFS. Am Freitag, 19.9.2014, prallte Brattia - so meldet der ORF - in der Nähe von Markt Schwaben (Bayern) mit einem Motorrad frontal in einen entgegenkommenden Pkw einer 50-jährigen Lenkerin. Brattia erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Die Pkw-Lenkerin kam mit leichten Verletzungen davon.

Heuer brachte Brattia bei den Tiroler Volksschauspielen das Stück „Wir lieben und wissen nichts“ von Moritz Rinke auf die Bühne des Kranewitter-Stadl.
Bürgermeister Christian Härting zeigt Betroffenheit: „Guntram Brattia hat sich als Darsteller, Regisseur und Vorstandsmitglied der Tiroler Volksschauspiele große Verdienste erworben. Wir trauern um ihn zusammen mit der großen Volksschauspie-Familie!“

"Unser Vorstandsmitglied, Regisseur, Schauspieler und Freund Guntram Brattia ist tot. Wir sind fassungslos und sehr traurig", sagt Volksschauspiele-Geschäftsführerin Silvia Wechselberger: "Mit Bestürzung haben wir am Donnerstag von dem tödlichen Unfall Guntram Brattias erfahren, der uns bis jetzt unbegreiflich geblieben ist. Aber die Realität bricht in unser Leben ein wie ein Räuber in der Nacht. Guntram Brattia ist vielen unvergesslich in seiner Rolle als „Gaismair“ und zuletzt als „Alpenkönig“, während seiner Vorstandstätigkeit inszenierte er Roland Schimmelpfennigs „Ambrosia“ und Moriz Rinkes „Wir lieben und wissen nichts.“ Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder, denen in dieser schweren Zeit all unser Mitgefühl gilt. Vor knapp drei Wochen haben wir uns nach dem Abschlussfest der Volksschauspiele noch von ihm verabschiedet. Uns war nicht klar, dass es ein Abschied auf immer war."

Guntram Brattia

Geboren und sozialisiert in Tirol.
Mit 17 Jahren mit Theater begonnen (zunächst am Innsbrucker Kellertheater) und dann sein erstes Engagement 1987 am Bayerischen Staatsschauspiel in München, wo er bis 1993 Ensemblemitglied war.
Dort hat er sich als junger Protagonist etabliert und blieb in Erinnerung als Romeo in der legendären "Romeo und Julia" Inszenierung von Leander Haußmann.
Weitere Engagements als Schauspieler führten ihn von 1993 bis 2000 an das Deutsche Theater Berlin unter der Leitung von Thomas Langhoff sowie von 2002 bis 2005 am Schauspiel Frankfurt, wo er als Hamlet oder Stanley Kowalski hervortrat.
Er war engagiert am Schauspiel Bonn, Schauspiel Essen, Hamburger Schauspielhaus oder zuletzt am Schauspielhaus Düsseldorf als Hauptrollenspieler.
Jetzt ist er unter Martin Kusej wieder ans Residenztheater/Bayerischem Staatsschauspiel zurückgekehrt und ist dort festes Ensemblemitglied.
Seit 2000 arbeitet er auch kontinuierlich als Regisseur.
U.a. am Deutschen Theater Berlin, Frankfurt a. M., Freiburg , Potsdam und 2006 in Bad Gandersheim bei den Domfestspielen und am Innsbrucker Landestheater (in Erinnerung mit seiner besonderen Inszenierung von Josef Roth´s HIOB).
Er ist Vorstandsmitglied der Tiroler Volksschauspiele, wo er als Schauspieler und Regisseur mitwirkt.
Neben seiner Theaterarbeit kennt man ihn auch aus vielen Film- und Fernsehproduktionen.

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