MigAward: Das sind die Sieger des österreichischen Migranten-Preises
BUM MEDIA eröffnete die „4. Wiener Integrationswoche“ mit einem fulminanten Fest in der Wiener Ottakringer Brauerei
Im Rahmen der Eröffnungsfeier der 4. Wiener Integrationswoche wurden die Sieger des MigAwards 2014 – dem Preis der österreichischen Migrantinnen und Migranten – ausgezeichnet.
SOS-Mitmensch-Sprecher ist Persönlichkeit des Jahres
Doppelt freuen durfte sich Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch. Er wurde „Persönlichkeit des Jahres“. „Die Persönlichkeit des Jahres muss vor allem eins haben: Engagement“, betonte der Laudator Rudi Kaske, Präsident der Arbeiterkammer, in seiner Ansprache. Als Kämpfer für Menschenrechte wird Pollak nicht müde, täglich auf Diskriminierungen von Migranten in Österreich aufmerksam zu machen. Nominiert waren ebenso: Silvana Meixner, Leiterin der ORF-Minderheitenredaktion und Schriftsteller Richard Schuberth.
Der Award für das „Projekt des Jahres“ ging ebenso an SOS Mitmensch und die erfolgreiche Aktion „Pass Egal Wahl 2013“, bei der auch jene ohne österreichische Staatsbürgerschaft symbolisch ihre Stimme bei der Nationalratswahl 2013 abgeben konnten. Damit machte der Verein darauf aufmerksam, dass nach wie vor mehr als eine Million Menschen in Österreich nicht wahlberechtigt sind. Weitere nominierte Projekte waren: Projekt Nachbarinnen und Sag's Multi - Mehrsprachiger Redewettbewerb.
Preis an Verein ZARA
In der Kategorie „Bildung und Soziales“ ging der Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit – als Sieger hervor. Der Verein leistet seit Jahren Pionierarbeit und ist erste Anlaufstelle für Opfer und ZeugInnen von Rassismus. Außerdem nominiert: Brunnenpassage und KAMA.
Die Karriereplattform „Networking Youth Career“ gewann in der Kategorie „Wirtschaft und Arbeit“. Der gemeinnützige Verein organisiert Karriereveranstaltungen, um junge Menschen mit Migrationshintergrund auf ihrem Karriereweg unter die Arme zu greifen. Nominiert waren noch: fair.versity und Verein Wirtschaft für Integration.
Migrazine in Kategorie Medien ausgezeichnet
Das mehrsprachige Onlinemagazin „Migrazine“ der autonomen Migrantinnen-Selbstorganisation „maiz“ konnte sich in der Kategorie „Medien“ gegen bekannte Größen wie „Heimat fremde Heimat“ (ORF) und Heinz Wagner vom „Kinder-Kurier“ durchsetzen.
Negativpreis ging an die Magistratsabteilung für Einwanderung
Weniger freuen durfte sich hingegen die MA 35, die Magistratsabteilung für Einwanderung, Staatsbürgerschaft und Standesamt. Sie erhielt den Negativpreis „Sackgasse 2014“, stellvertretend für alle Behörden, die MigrantInnen bei ihrem Versuch, in Wien heimisch zu werden, immer noch Steine in den Weg legen. Werner Sedlak, Leiter der MA35, nahm den Preis entgegen und verteidigte: „Wir sind Behörde, wir führen Gesetze aus, wir machen sie nicht.“ Aber: „Wir nehmen Kritik ernst. Wir wissen, dass es in manchen Bereichen Verbesserungspotenzial gibt.“ Ebenso nominiert waren die jüngsten Blackfacing-Vorfälle in Österreich, sowie Krone-Kolumnist Michael Jeannée.
"Migranten bekommen eine Stimme"
Dino Šoše, BUM Media Geschäftsführer und Initiator des MigAwards, betont: „Mit dem MigAward bekommen Österreichs Migrantinnen und Migranten eine Stimme. Sie dürfen sowohl loben als auch kritisieren.“
Zum MigAward: Jedes Jahr zeichnet der MigAward Projekte, Initiativen und Menschen aus, die die Partizipation von MigrantInnen in Österreich fördern und innovative Ansätze in der Migrationsdebatte verfolgen. Die Gewinner wurden von der großen MigAward-Jury bestehend aus über 300 Migranten in Österreich gewählt, die mithilfe des Online-Formulars Teil der MigAward-Jury geworden sind. Zuvor hatte sich eine Fachjury, bestehend aus ExpertInnen aus Medien, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft, für die Top 3 aus allen Kategorien entschieden. Nominierungen konnten von allen eingebracht werden.
300 Veranstaltungen bis 16. Mai 2014
Die 4. Wiener Integrationswoche mit mehr als 300 Veranstaltungen im Zeichen der Wiener Vielfalt findet bis 16. Mai statt. Ausstellungen, Konzerte, Sprachkurse, Diskussionen, Workshops und vieles mehr warten darauf, von Jung und Alt entdeckt zu werden. Das detaillierte Programm finden Sie auf www.integrationswoche.at
Alle Fotos: (c) BUM MEDIA/Michael Mazohl
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