Abschied vom „Giganten“

- Ulrike Truger beim Abtransport der Skulptur.
- hochgeladen von Stefan Inführ
Umstrittene Skulptur vor dem Musikverein abtransportiert – Tausende Euro Kosten
Die 16 Tonnen schwere Marmor-Skulptur „Gigant“ von Ulrike Truger wurde nach heftigen Protesten der Freiheitlichen entfernt. Nun steht der „Menschenrechtsstein“ im Prater.
(si). Eigenlich hätte die sechs Meter hohe Skulptur bereits eine Woche früher abtansportiert werden müssen. Doch angesichts der niedrigen Temperaturen befürchtete man Beschädigungen. So konnte der „Menschenrechtsstein“ noch ein paar Tage länger vor dem Musikverein stehen bleiben. Die monolithartige Skulptur soll die Würde des Menschen als Fundament von Freiheit und Gleichheit aller Menschen darstellen.
Die Künstlerin Ulrike Truger hatte den Stein im November 2009 ohne Genehmigung aufstellen lassen und auf einen Ankauf durch die Stadt Wien gehofft. Kolportiert wurde dabei ein Preis von 250 000 Euro – das Rathaus sprach sich jedoch letztendlich gegen einen Kauf der Skulptur aus und ordnete die Entfernung an. Diese fand nun vergangene Woche unter erheblichem Aufwand statt. So erforderte der Abtransport des 16 Tonnen schweren Steinbrockens den vollen Einsatz eines halben Dutzends Arbeiter, eines Hebekrans sowie eines Schwertransporters.
Schrecksekunde
Während der gut zwei Stunden dauernden Abtransport-Arbeiten kam es dann fast zum Unglück: Beim ersten Anhebeversuch geriet die Skulptur ruckartig aus dem Gleichgewicht und schmetterte beinahe auf den Asphalt. Letztendlich konnte jedoch schlimmeres verhindert werden, lediglich der Holzsockel wurde beschädigt.
Große Aufregung bei FP
Während die übrigen Bezirksparteien das Thema Truger-Skulptur nicht allzusehr beschäftigt hatte, hatten die Freiheitlichen in den vergangenen Wochen und Monaten eine regelrechte Kampagne gegen den „Giganten“ geführt. „Wenn ein Normalbürger sein Auto an derselben Stelle abstellt, wird es ohne Verzögerungen entfernt. Der Stein konnte jedoch eineinhalb Jahre stehen bleiben“, kritisierte etwa Bezirksobmann Georg Fürnkranz.
Transport, Lagerung sowie die Verwaltungsstrafe müssen nun von Ulrike Truger bezahlt werden. Allein der Abbau vergangene Woche kostete mehrere tausend Euro, so die Künstlerin. Truger zeigt sich mit der Entscheidung der Stadt Wien enttäuscht: „Die Entscheidungsfindung hätte transparenter erfolgen sollen.“ Es sei aber immerhin gelungen, für fast 500 Tage einen Stein für die Menschenrechte am Karlsplatz zu platzieren. Ulrike Truger für zwei Jahre Präsidentin des Verbands bildender Künstler und von 2007 bis 2008 Vizepräsidentin des Wiener Künstlerhauses. Bekannt ist sie unter anderem für den „Marcus-Omofuma-Stein“ im Umfeld des Museumsquartiers.
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ZITATE
„Die Entscheidung der Stadt war nicht transparent“ – Ulrike Truger, Bildhauerin
„Ein Fahrzeug wäre sofort abtransportiert worden“ – Georg Fürnkranz, FP
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