Fahndung läuft
Angriff auf Rabbiner in Wien-Landstraße
Die Angreiferin bedrohte den Rabbiner mit einem Messer, verletzt wurde laut Polizei niemand.
ÖSTERREICH. Der antisemitische Angriff passierte am Donnerstagnachmittag. Bei einer Straßenbahn-Haltestelle am Rennweg im Bezirk Landstraße zückte die Frau ein Messer und bedrohte den Mann. Zudem beschimpfte sie den Rabbiner antisemitisch, trat gegen sein Bein und riss ihm die Kippa vom Kopf. Anschließend ergriff die Angreiferin die Flucht. Das Innenministerium bestätigte gegenüber der APA den Vorfall.
Laut der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) schrie die Frau „Schlachtet alle Juden!“ Unmittelbar nach dem Angriff startete die Polizei eine Fahndung nach der Frau, die bislang jedoch erfolglos blieb. Sie soll etwa 50 Jahre alt sein, rund 170 cm groß und mit einem grauen Mantel bekleidet gewesen sein.
"Europa ohne Juden ist nicht mehr Europa"
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) reagierte via Twitter: „Ich verurteile den heutigen antisemitischen Angriff auf einen Rabbi in Wien auf das Allerschärfste. Wir müssen den Antisemitismus mit aller Entschiedenheit bekämpfen und alles dafür tun, um jüdisches Leben hier in Österreich in Sicherheit zu ermöglichen. Denn Europa ohne Juden ist nicht mehr Europa“, teilte er schriftlich mit.
"Angriff ist Attacke auf jüdisches Leben"
Auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) fand klare Worte: „Dieser Angriff ist eine Attacke auf das jüdische Leben in Wien. Neben dem bereits angeordneten verstärkten Schutz der Synagogen werden alle Maßnahmen getroffen, um diesen offensichtlich antisemitisch motivierten Angriff rasch aufzuklären. Es gibt keine Toleranz bei Antisemitismus - egal ob dieser politisch oder religiös motiviert ist,“, sagte er in einer Aussendung.
KG-Präsident Oskar Deutsch bezeichnete den Angriff als „verstörenden Vorfall“, der viele Menschen verunsichert habe. „Doch die jüdische Gemeinde wird sich nicht einschüchtern lassen“, sagte er auf Twitter. Der angegriffene Rabbiner, der glücklicherweise unverletzt geblieben sei, werde in vollem Ausmaß durch die IKG unterstützt.
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