Auktions-Kracher
Barock-Gemälde um 4,8 Millionen Euro in Wien versteigert
Vor kurzem wurde ein Gemälde des Barockmalers Tizian wieder entdeckt – nun wurde es im Dorotheum in der City versteigert. Der Preis ist wohl einer der höchsten Auktionspreise, die jemals für ein Werk dieses Künstlers bezahlt wurden.
WIEN/INNERE STADT. Eine Frau schaut klagend in den Himmel und hält sich die Hand auf die Brust. Vor ihr liegt ein Buch, es könnte ein Gebetsbuch oder Ähnliches sein – gestützt wird es von einem Totenkopf. Das ist grob gesagt das Motiv des Gemäldes "Die büßende Magdalena".
Über Jahrzehnte hinweg galt das Kunstwerk als verschollen. Vor einiger Zeit wurde das Gemälde, das der Barockmaler Tizian geschaffen hat, überraschend wiederentdeckt. Es galt als große, kunsthistorische Entdeckung.
4,8 Millionen Euro für das Kunstwerk
Nun kam das 115 x 96,7 Zentimeter große Kunstwerk im Dorotheum zum Verkauf und wurde am Mittwoch, 11. Mai, versteigert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: letztlich wurden 4,8 Millionen Euro dafür bezahlt.
Weltweites Interesse
„Ein hervorragendes Ergebnis“, sagt Dorotheum-Experte Mark MacDonnell: „Diese Neuentdeckung aus erlesener Provenienz hat weltweites Interesse erregt und wurde dementsprechend honoriert.“
Der Zuschlag bedeutet laut Dorotheum einen der höchsten Auktionspreise, die jemals weltweit für ein Werk des Künstlers erzielt wurden.
Eine Geschichte mit vielen Besitzwechseln
Das Gemälde des bedeutenden venezianischen Barockmalers Tiziano Vecellio, genannt Tizian, hat eine bewegte Geschichte hinter sich.
Mit großer Wahrscheinlichkeit war das Gemälde lange im Besitz des Kunstsammlers Kaiser Rudolph II. Nachdem im Zuge des 30-jährigen Krieges Prag erobert wurde, gelangte es auf diesem Weg in schwedischen Besitz.
Tschechien, Schweden und Frankreich
Es wurde in die Sammlung der Königin Christina von Schweden aufgenommen, die von 1626 bis 1689 lebte. Auch der kunstsinnige Herzog Philipp II. von Orléans (1674–1723), der Frankreich einige Zeit lang als Regent regierte, besaß das Kunstwerk für einige Zeit.
Zuletzt befand sich Tizians Orléans-Magdalena über Jahrzehnte hinweg in Privatbesitz. Nun wurde es also wiederentdeckt und versteigert – über den neuen Besitzer oder die neue Besitzerin machte das Dorotheum keine Angaben.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.