Illegaler Welpenhandel: Chihuahua-Baby sollte um 685 Euro verkauft werden
Täter bei U6-Jägerstraße von Scheinkäufern überführt • Baby-Hund wird jetzt im Tierschutzhaus versorgt
Sie wollen schnelles Geld mit armen Tieren machen und gehen dabei skrupellos vor. Doch diesmal ging die Rechnung nicht auf. Der Verkäufer, der den Chihuahua-Welpen auf der Internet-Plattform tiere.at um 685 Euro zum Verkauf angeboten hatte, drohen saftige Strafen – unter anderem wegen Verstoßes des Paragraphen 8a des Tierschutzgesetz, das besagt, dass ein Tier weder im Internet noch auf der Straße verkauft werden darf.
Gefälschter Impfpass aus Slowakei
"Verkaufe meinen wunderschönen Welpen 8 Wochen alt. Er wurde geimpft, gechipt und entwurmt! Er ist noch ein Baby (…) muss ihn leider wegen Zeitmangel abgeben", war auf der Internet-Plattform zu lesen. Alles erstunken und erlogen.
Laut Veterinärdienste der Stadt war der Welpe kaum älter als sechs Wochen – also viel zu jung, um von Mutter getrennt zu werden. Dies darf erst mit neun Wochen geschehen.
Der Impfpass stammte aus Slowakei, der Hund hätte erst mit 15 Wochen über die Grenze gebracht werden dürfen. Der Welpe war auch nicht gegen Tollwut geimpft. Die Behörden gehen von einem gefälschten Impfpass aus. Gechippt wurde der Welpe erst am Tag zuvor – und zwar in der Slowakei.
Melden Sie illegalen Welpen-Handel!
Im Kampf gegen die Welpenmafia hat die Tierschutzabteilung der Stadt (MA 60) eine eigene Hotline eingerichtet. "Bitte jeden Verdacht bei der Helpline der MA 60 unter 4000/8060 melden“, bittet Tierschutzstadträtin Ulli Sima um Mithilfe aus der Bevölkerung.
Sima: "Täglich finden sich tausende Inserate mit Tierangeboten in online-Portalen. Dabei ist das Feilbieten von Tieren durch private Anbieter, die keine behördlich gemeldeten Züchter oder eingetragene Tierschutzvereine sind, gesetzlich verboten.
Viel Tierleid: Sieben von zehn Welpen sterben
Hinter den Inseraten steckt oft viel Tierleid – die Hunde sind viel zu früh von der Mutter getrennt, sind daher viel zu jung, oft krank, kommen mit gefälschten Dokumenten nach Österreich, sind oft nicht geimpft – sieben von zehn Tieren überleben das erste Jahr nicht.
„Vielen Tierfreunden ist nicht bewusst, welches Leid sie mit dem Kauf eines Tieres aus dem Internet unterstützen –dahinter steckt so oft organsierter Handel mit jungen Tieren“, warnt Sima.
Sima hat mit den Vier Pfoten und der Wiener Polizei zu Weihnachten eine Initiative gestartet, um der Welpenmafia das Handwerk zu legen.
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