Renner und Che
Lueger-Denkmal zündet Debatte im Gemeinderat an
Laut der ÖVP ist das Lueger-Denkmal nicht das einzige problematische. Auch das Renner-Denkmal im Rathauspark und die Che-Büste im Donaupark sollte man kontextualisieren.
WIEN/INNERE STADT. Die Debatte über das Denkmal für Karl Lueger auf dem gleichnamigen Platz hat jetzt auch den Gemeinderat erreicht. Laut Letztstand soll dem Denkmal ein künstlerischer Kontext verpasst werden. Wie dieser aussehen soll, wird mittels Ausschreibung festgestellt. Bis 2023 soll das Siegerprojekt umgesetzt werden.
Die Wiener ÖVP befürchtet aber, dass die Stadt in Sachen Denkmäler mit zweierlei Maß misst. So solle analog zur künstlerischen Kontextualisierung von Lueger ein ähnlicher Prozess zu belasteten Sozialdemokraten stattfinden. Als konkretes Beispiel nennt VP-Gemeinderätin Caroline Hungerländer das Karl-Renner-Denkmal im Rathauspark. "Bei der Kontextualisierung darf schlichtweg nicht zwischen Bürgerlichen und Linken unterschieden werden", so Hungerländer. Ein anderes Beispiel sei etwa die Che-Guevara-Büste im Donaupark.
Lauteste öffentliche Debatte
Für Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) ist der Fall eine klare Sache. Das Lueger-Denkmal sorge seit seiner Errichtung 1926 regelmäßig für hitzige Diskussionen "und ist eindeutig das umstrittenste Denkmal in der Stadt", sagt Kaup-Hasler. Die Kulturstadträtin verteidigt die Maßnahmen außerdem damit, dass ein Belassen des Denkmals in seinem jetzigen Zustand nicht möglich sei, "da das Denkmal nach jeder Reinigung durch die Stadt am nächsten Tag wieder beschmiert ist“, sagt Kaup-Hasler. Daher brauche es offensichtlich eine andere Lösung. Von Extrempositionen distanziert sich Kaup-Hasler. Würde man das Denkmal in ein Museum stellen, würde es einfach aus dem öffentlichen Raum verschwinden.
Was die von Hungerländer vorgebrachten Beispiele angeht, könne sie vorerst nichts dazu sagen. Bei der Che-Guevara-Büste handle es sich um eine private Initiative. Diese obliege damit nicht der Stadt.
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