Umgestaltung Postgasse
Mehr Bäume statt großem Schanigarten
Traditionswirt "Beim Czaak" könnte den Großteil seines Gartens verlieren. Der Bezirk sucht den Kompromiss.
WIEN/INNERE STADT. Die Gegend um die Alte Post ist im Moment eine Großbaustelle. Nachdem es lange Zeit still war um die ehemalige Postzentrale, wird jetzt dafür umso emsiger renoviert, saniert und für die neue Nutzung vorbereitet.
Mit dem Umbau geht auch eine Umgestaltung der Postgasse einher. Weg mit den Autos, her mit neuen Bäumen und Sprühnebel, so das Programm, wenn es um die Hitzeinseln in der Stadt geht. Das Viertel könnte damit einiges an Lebensqualität gewinnen, aber bekanntlich kann nicht jeder gewinnen. Peter Czaak, der direkt am Platz in vierter Generation das gleichnamige Traditionslokal führt, bangt um seinen Schanigarten.
"Wir haben die Umgestaltung immer befürwortet und auch unseren Gästen aus der Inneren Stadt gesagt, dass man das Vorhaben unterstützen solle", gibt Czaak zu Protokoll. Allerdings hat sich seit der ersten Bürgerbefragung vor etwa fünf Jahren im Vergleich zu heute einiges getan. "Als wir damals gefragt wurden, ob die Postgasse eine Fußgängerzone werden solle, wäre mein Schanigarten so gut wie unverändert direkt vor das Lokal gerutscht", so Czaak. Laut Letztstand soll der Schanigarten des Wirts nun aber auf wenige Quadratmeter schrumpfen. "In Wahrheit hätte ich dann nur noch Platz für drei Tische", erklärt der Wirt.
Pro Platane 25 Quadratmeter
Der Auslöser für die Diskussion waren die neuen Pläne, die im Frühjahr im Alten Rathaus präsentiert worden sind: Fünf neue Platanen sollen auf dem kleinen Platz gepflanzt werden. Pro Baum würde das 25 Quadratmeter an Baumscheiben bedeuten. "Wobei uns erklärt wurde, dass man den einen Baum vor unserer Tür auch versenken könnte. So könnte ich meine Tische auch um den Baum herum aufstellen", so Czaak. Sprich: Statt 20 Quadratmetern Schanigarten wären es dann 40, "worüber man reden könnte", so Czaak.
Vonseiten des Bezirks lenkt man ein: "Wir versichern, dass wird um jeden Quadratzentimeter für den Schanigarten kämpfen", betont Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Patricia Davis (ÖVP). Man sei in laufenden Gesprächen mit Czaak und versuche, eine Lösung für alle zu finden. "Wir befinden uns mittlerweile in der Detailplanung und die Situation für Herrn Czaak hat sich seit dem Frühjahr wesentlich verbessert", so Davis. Man stehe auch in Austausch mit den zuständigen Magistratsabteilungen, die ebenfalls in die Planung involviert seien. "Wir werden bis zum Schluss daran arbeiten, an jeder Ecke Platz zu gewinnen", so Davis.
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