Keine Mietverträge
Rechtsstreit verhindert Saison-Eröffnung am Donaukanal
Ein Rechtsstreit sorgt für Verzögerungen und die neuen Mieter warten immer noch auf ihre Verträge. Alt-Pächter Gerry Ecker weigert sich, seine Flächen zu räumen.
INNERE STADT/LEOPOLDSTADT. Ein Rechtsstreit, fehlende Mietverträge und ungewisse Öffnungszeiten sind derzeit am Donaukanal Programm. Nachdem die Flächen neu vergeben sowie neue Mieter gefunden wurden und eigentlich alles für die kommende Saison klar sein sollte, tut sich aber nur wenig. Vorweg: Der Tel Aviv Beach, die Hafenkneipe und der Central Garden können in die Saison starten. Noch haben sie keinen Mietvertrag, diese sind jedoch bereits in Arbeit.
Ein Rechtsstreit zwischen Gerry Ecker, der die Fläche vor dem Badeschiff, das Badeschiff selbst und die Fläche des Tel Aviv Beachs innehat, und der Stadt sorgt für Verzögerungen. Solange dieser nicht geklärt ist, können einige Lokale nicht öffnen, worauf es zu Beginn der heurigen Saison hi-nausläuft.
Zwar hat Ecker das Verfahren in erster Instanz verloren, dagegen jedoch Berufung eingelegt. Die Donauhochwasserschutz-Konkurrenz, die die Flächen verwaltet, hat im Gegenzug eine Räumungsklage eingebracht, die auch gewonnen wurde. Das Urteil muss aber noch in zweiter Instanz bestätigt werden.
"Wir gehen von einer 50:50-Chance aus, dass wir zumindest im Sommer unser neues Lokal aufsperren können", so David Figar, der mit Ergo Seiler das Lokal "Figar macht Urlaub" eröffnen wird. Auch sie müssen warten, bis die Räumungsklage erledigt ist, denn das Projekt liegt in der "Vienna Waterfront", die den Tel Aviv Beach, das Glashaus und die Adria Wien umschließt.
Für eine Öffnung wird aber die Zeit knapp, auch wenn das Verfahren im Sommer abgeschlossen sein soll. "Unsere Kollegen von Boxircus werden uns da unter die Arme greifen müssen." Für "Fräuleins fabelhafter Sommergarten" auf der Vorkaifläche heißt es heuer ebenfalls "leider nein".
FPÖ ortet Chaos
Die Wiener FPÖ befürchtet ein ähnliches Chaos wie bei der Copa Cagrana. Jahrelange Mietrechtsstreitigkeiten hätten dazu geführt, dass das Gebiet verwahrlost und Investoren ausgeblieben seien. "Von einer Rettung kann hier keine Rede sein, eher von einer katastrophalen Zwischenlösung", sagt FPÖ-Umweltsprecher Udo Guggenbichler. Er fordert Rechtssicherheit für die zukünftigen Pächter.
Aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) heißt es dazu, dass erst nach der Klärung des Streits die Mietverträge aufgesetzt werden könnten. "Die Verzögerung liegt an Herrn Ecker. Seine Verträge sind mit Oktober 2018 ausgelaufen", betont die Sprecherin. Tatsächlich erinnere die Situation aber an den CopaBeach, wo sich ebenfalls ein Alt-Pächter geweigert habe, seine Flächen zu räumen und Platz für Neues zu machen. "Wir werden nicht lockerlassen, bis der unrechtmäßige Zustand beseitigt ist. Ich habe bereits bewiesen, dass ich bei rechtlichen Auseinandersetzungen einen langen Atem habe", sagt Sima.
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