Stubenbastei und HLW 10
Schüler kämpfen gegen Abschiebungen

Die 12-jährige Tina und ihre Familie sollen noch heute nach Georgien abgeschoben werden. | Foto: privat
  • Die 12-jährige Tina und ihre Familie sollen noch heute nach Georgien abgeschoben werden.
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In zwei Wiener Schulen - der Stubenbastei und der HLW 10 - kämpfen Schüler derzeit gegen die Abschiebung ihrer Mitschüler und Freunde. 

INNERE STADT/FAVORITEN/SIMMERING. "Tina und ihre Familie befreien" lautet der Titel der Petition die die Schüler und Schülerinnen der Stubenbastei ins Leben gerufen haben. Die 12-jährige Tina, ihre 4-jährige Schwester Lea und ihre Familie sollen noch heute, Mittwoch, nach Georgien abgeschoben werden. Das wollen die Mitschüler so aber nicht zulassen und bitten um Unterschriften. Stand heute, haben schon mehr als 10.000 Menschen unterschrieben.

Per WhatsApp teilte Tina die Probleme mit ihrer Klasse: "Wir alle waren geschockt als Tina uns an einem normalen Montag mitten in der Schulwoche schrieb dass wir sie so bald nicht wieder sehen werden", beschreiben die Schüler die Situation. Zu Beginn wurden noch Witze gemacht, "bis klar wurde, wie verdammt ernst der Fall ist", so die Klassengemeinschaft. 

Fremdenpolizei holte die Familie ab

"Tina ist eine super Freundin, eine gute und bemühte Schülerin mit perfekten Deutschkenntnissen und toll in unsere Gemeinschaft integriert", berichten die Schüler. "Wir können es nicht verstehen wie eine so tolle Person, die hier in Österreich ein Leben hat, in die Schule geht, Freunde hat, noch dazu mitten im Schuljahr und während einer Pandemie abgeschoben wird."

Schon seit Monaten berichtete die Schülerin von Problemen mit ihrem Visum und ihrer Angst vor der Polizei. "Sie hielt uns am Laufen und schrieb uns über 20 Polizisten in ihrer Wohnung und wie ihre Familie die Koffer packte", so die Schüler. Montagabend wurde die Familie von der Fremdenpolizei abgeholt. Auf die Frage, ob man sie noch einmal sehen könnte, war Tinas Antwort: "Wenn ihr nach Georgien kommt, ja."

Vizebürgermeister schaltet sich ein

Neos-Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr hat sich schon eingeschalten. Er hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Innenminister Karl Nehammer um "eine humane Lösung" gebeten.

Ähnlicher Fall in Favoriten

Auch in der Favoritner Schule "HLW10" haben Schüler erst vor kurzem erfahren, dass ihre Mitschülerin Sona und ihr Bruder schon am Freitag nach Armenien abgeschoben werden sollen. Ihre Mitschüler haben umgehend eine Mail verfasst, die an die Spitzenpolitik und an Nachrichtenredaktionen versandt wurde. "Sona ist für viele eine sehr loyale, freundliche und gut integrierte Freundin", so ihre Mitschüler.

Auch die Schüler der HLW 10 haben eine Petition ins Leben gerufen. Stand heute haben hier schon mehr als 7.500 Menschen unterschrieben. "Diese Petition wird im Namen ihrer Klasse gestartet, da es nicht gerechtfertigt ist, dieses Mädchen und ihren Bruder, die sich ein eigenes Leben in Österreich aufgebaut haben, Freunde gefunden haben und unsere Sprache erlernt haben, in ein Land in dem Krieg herrscht abzuschieben.", so die Schüler in ihrem Brief an die Spitzenpolitik.

Protest in Simmering

Noch heute, Mittwoch, 27. Jänner 2021, 14 Uhr, wollen sich Schülerinnen und Schüler beider Schulen in der Zinnergasse 29a - wo die Familien vorübergehend untergebracht werden - versammeln und protestieren. Die Schülerinnen und Schüler wollen für ihre Freundinnen eintreten und direkt vor Ort auf die Situation aufmerksam machen.

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