Jubiläum
Theater Drachengasse feiert 40 jahre
Das kleine Theater feiert heuer sein 40-jähriges Bestehen. Die große Feier dazu fällt aber leider aus.
WIEN/INNERE STADT. Vor 40 Jahren von Emmy Werner gegründet, hat sich das Theater Drachengasse von Beginn an auf die Frauen in der Theaterszene konzentriert. Eine Linie, die bis heute besteht. "Natürlich ohne Männer auszuschließen", betont Beate Platzgummer, die zusammen mit Katrin Schurich die künstlerische Leitung des Theaters innehat.
Nach wie vor will man in der Drachengasse Theatermacherinnen fördern und ein Sprungbrett für neue Produktionen sein. "Ich selbst habe hier meine ersten Theaterstücke inszeniert. Dabei ging es darum, was man kann, nicht um das Geschlecht", sagt Schurich. "In anderen Häusern war das nicht selbstverständlich. Da musste ich mich erst beweisen, bevor ich trotz meines Geschlechts dort arbeiten und meine Ideen einbringen durfte."
Auf den Sprungbrett-Gedanken legt man in der Drachengasse großen Wert. "Junge Literatur, Erst- und Uraufführungen waren immer unsere Markenzeichen", betont Platzgummer. Natürlich gehe damit auch ein Risiko einher, aber das nehme man gerne in Kauf. Einige der Stücke stammen aus dem Nachwuchswettbewerb, den das Theater jedes Jahr ausschreibt. "Wir wollen den Jungen die Chance bieten, ihre Stücke einem breiteren Publikum zu präsentieren, und vor allem dem Nachwuchs eine Einstiegsmöglichkeit in die freie Theaterszene bieten", sagt Platzgummer.
40 Jahre für die Kunst
Was Wünsche für die nächsten 40 Jahre angeht, gibt es einen ganz konkreten: "Wir wünschen uns für das Theater ein langes Bestehen. Es sollen noch viele junge Frauen von diesem Ort profitieren, wie auch wir es getan haben", so Schurich. So sollen hier auch künftige Generationen ihren Blickwinkel auf bestimmte Themen präsentieren dürfen. "Beispielsweise ist weibliche Sexualität, die jüngst in ‚Bulletproof’ Thema war, vermeintlich enttabuisiert. Aber auf manche Themen muss man eben immer wieder den Finger drauflegen", sagt Platzgummer.
Platzgummer hat außerdem einen sehr aktuellen Wunsch: "Ganz klar Planungssicherheit. Wenn man sich den Kopf freihalten kann, dann kann man weiter an seinen Ideen spinnen und diese auch umsetzen." Dies gelte auch abseits von Corona, wobei die Direktion hier wiederholt ein Lob in Richtung der Stadt Wien ausspricht: "Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Förderungen weitergelaufen sind." Man könne sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn diese ausgesetzt worden wären.
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