Wenn Angst plötzlich krank macht
Dr. Nicole Stadler-Goldmann im bz-Interview über Ursachen und Symptome von Angststörungen
bz: Wann spricht man von einer Angststörung?
Stadler: „Krankhaft wird Angst dann, wenn ein Leidensdruck entsteht. Wenn Menschen an einer grundlosen oder übertriebenen Angst leiden.“
bz: Welche Symptome treten häufig auf?
Stadler: „Schlafstörungen,
Störungen des Magen-Darm-Trakts, Müdigkeit, Kopfschmerzen sowie Atem- und Schluckbeschwerden. Häufig treten auch Konzentrationsstörungen auf. Bei älteren Patienten besteht dann die Gefahr, das eine Demenz fehldiagnostiziert wird. Angstpatienten nehmen auch häufig Notärzte in Anspruch. Die körperlichen Leiden verstärken die Angst.“
bz: Was sind die Ursachen?
Stadler: „Kinder übernehmen oft von ängstlichen Eltern das Verhaltensmuster und reagieren in Problemsituationen mit Angst. Ein häufiger Grund für Angststörung ist, wenn Kinder überbehütet werden und nie ihre eigenen Stärken kennenlernen können. Ein strenges Über-Ich, also ein strenges Gewissen, ist eine weitere Ursache. Viele Patienten leiden an Schuldgefühlen.“
Wege aus der Angst
Optimal ist eine Kombination von Medikamenten und einer Psychotherapie. Auch Entspannungstechniken helfen.
Antidepressiva, die eine stark angstlösende Wirkung haben und nicht süchtig machen, helfen Patienten innerhalb von zwei bis sechs Wochen.
Die Ursache der Angst kann nur mit therapeutischen Maßnahmen ergründet werden.
Entspannungs-Techniken: Stellen Sie sich zwei- bis dreimal täglich eine Situation vor, in der Sie sich entspannen können, beispielsweise Sonnen auf einer Wiese oder barfüßig im Sand zu gehen! Achten Sie darauf, dass die Muskeln entspannt sind!
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.