Ausgezeichnete Prävention
In Margareten leistet die Polizei umfangreiche Informationsarbeit
Eigentumsschutz, Sucht und Gewalt – über diese Themen informiert Vertrauens- und Kontaktbeamter Johann Dastl im 5. Bezirk.
(ag). In Margareten legt die Polizei großen Wert auf Informationsarbeit bei der Bevölkerung. Etwa zehn Beamte teilen sich diese Aufgabe. In der Polizeiinspektion Viktor-Christ-Gasse ist Gruppeninspektor Johann Dastl dafür zuständig. Bereits seit 1985 beschäftigt sich der Polizist mit Präventionsarbeit. Angefangen hat er mit Verkehrserziehung in Volks- und Hauptschulen sowie mit Vorträgen über Gewalt. Derzeit ist er für vier Schulen und einige Seniorenclubs im Bezirk zuständig. Dastl wurde für seine Arbeit voriges Jahr sogar mit dem Polizei-Award belohnt. „Der Award war eine schöne Auszeichnung und Anerkennung“, so der Beamte. Sein oberstes Ziel ist das Arbeiten für die Bevölkerung, um strafbare Handlungen zu verhindern.
Mindestens zwei Stunden verbringt der Polizist jedes Jahr mit den 14- bis 15-Jährigen „seiner“ Schulen. Bei aktuellen Vorfällen rufen die Direktoren und Lehrer an und holen ihn für zusätzliche Stunden. Außerdem nimmt der Polizist alle zwei Monate an den Treffen des Regionalforums teil. Hier setzen sich 40 bis 50 Institutionen wie Schulen oder das Jugendamt zusammen und besprechen aktuelle Vorkommnisse.
Fürs Leben lernen
Dastl öffnet den Schülern die Augen für die Folgeschäden von strafbaren Handlungen. Einigen ist nicht klar, dass eine Verurteilung die spätere Jobsuche ungemein erschweren kann. Gewaltprävention ist für ihn das wichtigste Thema, besprochen werden aber auch Suchtmittel, das Jugendschutz- und das Waffengesetz. „Mein Job macht mir einfach Spaß. Jugendliche wollen die Grenzen wissen und ich erkläre sie gerne.“
Die Zahl der Körperverletzungen ist zwar in den letzten Jahren gesunken, die Gewaltbereitschaft steigt jedoch. „Raufereien sind brutaler geworden, die Hemmschwelle ist gesunken. Egal, ob Fernsehen oder am Computer, überall spritzt das Blut – nur, dass dort die Leute wieder aufstehen“.
Dastl arbeitet nicht nur mit der Jugend, auch ältere Semester fallen in seinen Bereich. So wird zum Beispiel das richtige Verhalten im Straßenverkehr aufgefrischt, aber auch auf mögliche Trickbetrüger hingewiesen. Besonders auf „Eigentumsprävention“ legt der Beamte Wert und warnt vor zu großem Vertrauen in fremde Menschen. Ein beliebtes Beispiel ist der Neffen-Trick: Ein Anrufer meldet sich ohne Namensnennung und erkundigt sich nach dem Wohlbefinden. Fragt der Angerufene nach, wer am Telefon ist, kommt die Gegenfrage: „Kennst mich nicht?“ Das verleitet zum Raten und der Anrufer wählt einfach einen Namen aus. Daraufhin bittet er um finanzielle Unterstützung bei einem Problem. Das Geld holt dann ein Freund ab. „Und schon sind große Geldbeträge weg“, sagt der Polizist.
Auf den persönlichen Kontakt legt der Beamte großen Wert. Viele Menschen freuen sich, ihn auf der Straße zu treffen. Er sagt: „Ich sehe ein großes Problem darin, dass wir häufig nicht einmal unsere Nachbarn kennen“. Besonders in der Urlaubszeit sollte man Nachbarn bitten, die Werbeprospekte wegzuwerfen und aufmerksam zu sein.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.