Die grüne Garten-Guerilla im Bezirk
Ein Salatbeet vor der Haustüre oder im Park – klingt nett, doch hapert’s an der Umsetzung. Die Grünen am Alsergrund bringen nun einen Antrag zu Gemeinschaftsgärten ein, die Bezirksvorstehung will die Sache prüfen und einige offene Fragen dazu klären.
(vea). Der Grünraum ist selbstredend einer der Schwerpunkte im Programm der Grünen Partei. Nach internationalem Vorbild fordern die Grünen am Alsergrund nun eine Möglichkeit, im öffentlichen und halböffentlichen Raum zu gärtnern. „Wir wollen Projekte zur gemeinsamen Gestaltung im öffentlichen Raum umsetzen und unsere Initiative für Nachbarschafts- und Gemeinschaftsgärten sowie Guerilla-gardening fortsetzen“, heißt es im Vorausblick auf das Grüne Programm im Jahr 2010.
Schon im Vorjahr wurde dahingehend in der Bezirksvertretung ein Antrag eingebracht. „Die anderen Parteien waren aber nicht einmal dazu bereit, die Spielregeln des Gärtnerns zu diskutieren und haben den Antrag einstimmig abgelehnt“, ist der Grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreter Stefan Freytag enttäuscht. Der Antrag wurde nun abgeändert und wird in der kommenden Bezirksvertretungssitzung wieder eingebracht.
Vorschlag prüfen
Aus dem Büro der Bezirksvorsteherin Martina Malyar heißt es, dass man den Antrag genau prüfen müsse. Prinzipiell steht man dem „wilden Gärtnern“ aber skeptisch gegenüber. Unter geordneten Umständen könnte man aber die Realisierung des Vorschlags ins Auge fassen, heißt es von Seiten des Büroleiters der Bezirkschefin, der auch weiter meint: „Vor der Realisierung müssen zuerst einmal die Fragen beantwortet werden: Wer darf aussähen? Wer darf ernten? Wo können Flächen zum Gärtnern zur Verfügung gestellt werden?“ Im Zuge des Projektes zur Freiraumgestaltung am Donaukanal würde das Gemeinschaftsgartenprojekt aber gut rein passen, zeigt sich der Sprecher doch nicht ganz abgeneigt.
Nachfrage vorhanden
Laut Freytag gibt es bereits laufend Anfragen von Menschen, die eine Gärtner-Möglichkeit im Bezirk gerne nutzen möchten. In Gemeindebauten sei es teilweise auch schon Praxis, dass Bewohner einen Teil der Grünfläche zum Anbau nutzen, so Freytag. Das Projekt würde außerdem die Biodiversität, also die biologische Vielfalt, und die aktive Anteilnahme der Bevölkerung an ihrem Umfeld fördern.
Konkret würde das Guerilla-Gärtnern so funktionieren, dass ein Teil einer öffentlichen Grünfläche abgesperrt wird und anschließend Beete eingeteilt werden. Das Gärtnern habe neben der Bewegung an der frischen Luft auch einen sozialen Faktor, betont Stefan Freytag weiter. Beim Jäten und Gießen lernt man den Nachbar-Gärtner kennen, wodurch der soziale Austausch gefördert wird.
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