Kein Eis und salzige Pfoten
Grüne kritisieren den häufigen Einsatz von schädigendem Streusalz
Der Frühling hat meteorologisch schon begonnen, auf den Gehsteigen sind jedoch noch große Mengen an Streusalz zu sehen. Schuhe, Räder und vor allem Haustiere leiden darunter. Die Grünen fordern daher einen restriktiveren Einsatz der weit verbreiteten Auftausalze.
(vea). Die winterlichen Temperaturen und Wetterbedingungen weichen hoffentlich bald frühlingshafteren Umständen. Auf den Straßen und Gehsteigen sind jedoch noch immer Spuren der winterlichen Eisbekämpfung durch Salzstreuung zu sehen. Die Grünen kritisieren nun den übermäßigen Einsatz von Streusalz. Das Material rufe massive ökologische Schäden hervor und sei in den meisten Fällen nicht notwendig. Es schädige Böden, Pflanzen, Gewässer sowie Tierpfoten und führe zu Korrosion bei Beton, Stahl, Karosserien als auch bei Fahrrädern und Kinderwägen.
Bis 2003 war der Einsatz des Streusalzes verboten, seither ist die Streuung mit Einschränkungen erlaubt. In der Nähe von Grünflächen etwa muss ein Abstand von 10 Metern eingehalten werden. Außerdem ist in bestimmten Straßenzügen Wiens die Streuung von Salz generell verboten.
Gefährdend für Haustiere
Neben schädlichen Auswirkungen an Fahrrädern, am Leder von Schuhen und an Hausfassaden, leiden vor allem Haustiere unter dem Auftaumittel. Wenn die Tiere das Salz aus Pfoten und Fell lecken, können Probleme auftreten. Es sind Reizungen bis hin zu Entzündungen der Schleimhäute (Nase, Augen) möglich. „Wie kommen die armen Hunde dazu, in Zeiten, in denen keine Glatteisgefahr mehr besteht, noch immer Salzwüsten durchwaten zu müssen?“, fragt sich die Sprecherin der Grünen am Alsergrund.
Die Grünen schlagen daher vor, nur in Gefahrenzonen und auf Kreuzungen Feuchtsalz sparsam einzusetzen. Bürgersteige und Radwege sollen nur mit salzfreien, umweltfreundlichen Mitteln gestreut werden.
Anfrage zu genauen Streu-Daten
Bei der Bezirksvertretungssitzung am Alsergrund Ende Februar brachten die Grünen nun eine Anfrage bezüglich der Salzstreuung ein. Die Frage, welches Streumaterial zur Eisfreimachung von Gehsteig- und Straßenflächen seitens der Stadt Wien verwendet wird (samt Angabe der chemischen Zusammensetzung und der Mengenverhältnisse) sowie die Frage nach der Entwicklung des Verbrauchs von Salz und Auftaumitteln am Alsergrund in den letzten zehn Winterperioden müssen nun von der Bezirksvorstehung beantwortet werden.
Der Verstoß gegen §4 der Winterdienst-Verordnung 2003 kann übrigens bei der MA42 – Abteilung Pflanzenschutz zur Anzeige gebracht werden (E-Mail: pflanzenschutz@ma42.gv.at oder unter der Telefonnummer: 4000-8042).
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