Kellerbrand im Reumannhof
Bereits zum fünften Mal brach im Margaretener Gemeindebau Feuer aus!
Ein spektakulärer Kellerbrand in den Abendstunden des 31. Jänner 2010 ließ ein Großaufgebot der Wiener Berufsfeuerwehr in Richtung Reumannhof am Margaretengürtel ausrücken.
(pb.) Dichte Rauchwolken schlossen rund dreißig Personen im Stiegenhaus ein. Nach der Evakuierung wurden zwei Polizisten und drei Zivilisten mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht – die Betroffenen sind heute wieder wohlauf. Gegen 19 Uhr war das Feuer gelöscht. Doch den Mietern sitzt die Angst im Nacken: bereits fünf Mal brannte es aus unerfindlichen Gründen im Reumannhof!
Rasche Erstversorgung
Aus Sicherheitsgründen wurden vorerst vier Stiegen des Reumannhofs vom Gasnetz genommen. Um die Erstversorgung der betroffenen Mieter zu gewährleisten, stellte Wiener Wohnen Kochplatten und Radiatoren zur Verfügung. In der kommenden Woche ist auch eine Nachbetreuungsveranstaltung geplant – gemeinsam mit den ebenfalls in der Anlage beheimateten Wohnpartnern.
„Strom gibt es bereits“, erklärte Christiane Daxböck, Pressesprecherin des Wiener Stadtrates im Gespräch mit der BEZIRKSZEITUNG. Am Nachmittag des 4. Februar kam die erlösende Nachricht: Der Reumannhof wird wieder mit Gas versorgt!
Der denkmalgeschützte Gemeindebau wurde in den Jahren 1924 bis 1926 vom Architekten Hubert Gessner errichtet. Schön angelegte und gepflegte Innenhöfe laden zum Verweilen, Plaudern und Spielen ein. Erker, Loggien, Balkone und Pergolen bestimmen das Bild der Wohnanlage. Das architektonische Herzstück, der Ehrenhof, beherbergt einen großen Brunnen und die Reumann-Büste.
Treibt Feuerteufel sein Unwesen?
Eigentlich könnte das Leben im Reumannhof beinahe idyllisch anmuten. Doch nicht nur die winterliche Kälte lässt den Bau verwaist aussehen, denn im Reumannhof geht die Angst um. Seit dem 21. Dezember 2008 wurde die Feuerwehr zu insgesamt fünf Großeinsätzen in den Gemeindebau gerufen. Bislang blieben Menschenleben verschont, doch was ist los im Reumannhof?
Die Mieter vermuten einen Feuerteufel unter sich. „Es stimmt, dass die Bewohner einen Mieter verdächtigen“, so Polizeipressesprecherin Iris Seper. Diese Person wurde bereits einvernommen, doch die Ermittlungen seien noch im vollen Gang.
Keine Racheaktionen
Daxböck und Seper warnen die Mieter ausdrücklich vor Racheaktionen. „Das ist Sache der Polizei und dann des Gerichts“, betonte Daxböck. Nach Stand der Ermittlungen besteht zwar ein Verdacht auf Brandstiftung, doch Hinweise auf einen Brandbeschleuniger wurden bislang nicht gefunden.
Iris Seper rät den Mietern, wachsam zu sein und seltsam anmutende Vorkommnisse und Verdächtiges sofort der Polizei zu melden. „Einfach den Notruf anrufen, eine Streife fährt sofort zu“, so die Polizeipressesprecherin.
Sachschadenshöhe unbekannt
Bislang kann Wiener Wohnen die Höhe des entstandenen Sachschadens, den der letzte Brand im Reumannhof verursacht hat, nicht abschätzen. Die Begehung mit der Versicherung und einem unabhängigen Gutachter ist noch ausständig.
So viel steht jedenfalls fest: So lange die Ursachen der fünf Brände nicht geklärt sind, geht unter den Bewohnern im Reumannhof weiter die Angst um. Bleibt nur zu hoffen, dass die Ermittlungen bald abgeschlossen sind, damit wieder Ruhe und Frieden im Margaretener Gemeindebau Einzug halten können.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.