Kommt Verkehr bald zum Erliegen?
Versinkt Hietzing in den nächsten Wochen in einem größeren Verkehrschaos? Es schaut ganz danach aus, denn die Fernwärme Wien will ab 23. März mit der Verlegung von Leitungen auf der Hietzinger Hauptstraße beginnen. Der Bezirk sträubt sich gegen diese Vorgehensweise.
Im Hietzinger Amtshaus herrscht seit einer Woche Panik. Wie am 10. März in der Verkehrskommission bekannt wurde, plant die Fernwärme Wien den Ausbau des Fernwärmenetzes und könnte den 13. Bezirk damit in einen Verkehrskollaps stürzen. Von Schönbrunn aus, wo bereits ein Fernwärmeanschluss besteht, soll eine Leitung in offener Bauweise über die Hietzinger Hauptstraße zum Parkhotel, dem Ekazent und zum Amtshaus am Hietzinger Kai 1-3 führen. Die Wiener Linien nutzen diese Gelegenheit, um den Gleisboden zu erneuern.
Unverständnis im Bezirk
Konkret bedeutet das, dass die Hietzinger Hauptstraße stadtauswärts und der Gehsteig bis über die Maxingstraße hinaus gesperrt sein werden. Zudem wird es ein Linksabbiegeverbot in der Maxingstraße, eine Einbahnumdrehung in der Eduard-Klein-Gasse und in der Dommayergasse geben sowie einen erheblichen Verlust an Parkplätzen in der Hietzinger Hauptstraße, Am Platz, in der Eduard-Klein-Gasse und in der Dommayergasse. Allein vor der Kirche Am Platz gehen zwölf Stellplätze verloren.
Beginnen sollen die Arbeiten bereits am 23. März. Der endgültige Abschluss ist für Juli angesetzt. In der Bezirksvorstehung herrscht Unverständnis über die Vorgehensweise der Fernwärme und der Wiener Linien (siehe Gastkommentar von BV-Stellvertreterin Dorothea Drlik auf Seite 4): „Die Dienststellen der Stadt Wien setzen sich einfach über die Interessen des Bezirks weg.“ Bezirkschef Heinz Gerstbach und seine Stellvertreterin Dorothea Drlik verlangen eine unterirdische Verlegung der Leitung.
Erneuerung unnötig
Auch die Erneuerung des Gleisbodens durch die Wiener Linien stößt auf wenig Gegenliebe. „Das ist meiner Meinung nach eigentlich nicht nötig“, erklärt Drlik. „Die Gleisböden wurden erst vor ein paar Jahren in Hinblick auf die Einführung der Niederflurstraßenbahnen (ULF) renoviert.“
Warum die Fernwärme Wien die Einwände des Bezirks abgeschmettert hat, war bis Redaktionsschluss leider nicht mehr zu eruieren. In der Zwischenzeit bleibt also zu hoffen, dass die Bedenken des Bezirks dennoch gehört werden.
Alexander Schöpf
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