Mutige Vision für den Gürtel
Für den Bereich des Gürtels bei der Währinger Straße gibt es hochtrabende Visionen. In der Bezirksvertretungssitzung wurde das Projekt nun zur gemeinsamen Beratung verwiesen. Die Grünen wittern eine Verzögerungstaktik und pochen auf rasche Bewilligung.
(vea). Lange spricht man schon davon, nun geht es um die Umsetzung konkreter Pläne, denn: Die Querung des Gürtels bei der Währinger Straße soll attraktiver werden. Vor allem für Fuß- und Radfahrer soll die Neugestaltung Verbesserungen bringen. Unter dem Schwerpunktthema „Bühne“ könnten verschiedene Metallkonstruktionen, wie etwa ein „Medienturm“ (siehe Abbildung rechts), entstehen. Im März wurde dem Bezirk eine Planung der Stadt Wien für diesen Bereich vorgestellt.
„Diese Maßnahmen bewirken aber eher das Gegenteil von Platzmachen“, meinen die Grünen am Alsergrund. In der kürzlich stattgefundenen Bezirksvertretungssitzung brachten sie einen Antrag ein, durch den diese Planungskriterien festgeschrieben werden sollten. Auch die Verlegung des öffentlichen WCs (die BEZIRKSZEITUNG berichtete) soll laut Antrag in der Planung berücksichtigt werden.
„Die Forderungen im Antrag der Grünen sind alle ‚no na‘! Im Moment werden die grundlegenden Möglichkeiten diskutiert, deshalb wurde auch die Bezirksentwicklungskommission betraut, sich mit den Visionen zu beschäftigen“, erklärt hingegen der Sprecher der Bezirksvorsteherin Martina Malyar, Sascha Göbel.
Verzögerungstaktik gewittert
Nachdem die Vorschläge bereits im März dem Bezirk präsentiert wurden, fordert der Grüne Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Stefan Freytag nun ein rascheres Vorgehen: „Die Präsentation im Bezirk erfolgte zu einem sehr späten Zeitpunkt – wir sind gespannt, ob tatsächlich Bezirkswünsche noch berücksichtigt werden.“ Für Göbel sind die Einwände jedoch unverständlich: „Es sind schlicht die Grundlagen zu einer Beschlussfassung noch nicht vorhanden. Die Bezirksentwicklungskommission hat keine klare Aussage getätigt.
Außerdem soll gemeinsam mit dem 18. Bezirk eine Lösung gefunden werden. Genau um das geht es ja, dass für alle Benutzer das beste Ergebnis erzielt wird“, erklärt Göbel weiter.
Die Grüne Bezirksrätin Christa Schmid lässt jedoch nicht locker: „Natürlich wäre es bequemer, unter Zeitdruck einem mittelmäßigen Projekt schnell zuzustimmen. Aber gerade bei einem derartigen Projekt muss die Stadt doch Mut zu neuen Lösungen zeigen, die auch in der Zukunft Bestand haben – und sich nicht nur in einer zusätzlichen Möblierung und LED-Leuchten-Verzierung erschöpfen“, kommentiert Schmid enttäuscht das bisher vorgelegte Konzept.
Streitbarer Konsens
Der Antrag wurde zwar von allen Fraktionen als „gemeinsamer Konsens“ bezeichnet, mit der Zuweisung zur Bezirksentwicklungskommission befürchten die Grünen aber ein stilles „Sterbenlassen“ dieser Vision.
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