Neuer „LeO“ am Alsergrund
Der Alsergrund war bisher eine Lücke in der Abdeckung der LeO-Ausgabestellen. Nun hat in Zusammenarbeit mit der Pfarre Canisius auch der neunte Bezirk eine Filiale der Caritas-Läden.
Bereits im November 2009 starteten die Caritas und Wiener Pfarren das Projekt LeO – Lebensmittel und Orientierung. Am 8. April eröffnete nun die zehnte LeO-Ausgabestelle – und zwar am Alsergrund, in der Pfarre Canisius. Insgesamt beteiligen sich 31 Pfarren mit 390 ehrenamtlichen Mitarbeitern und hauptberuflichen Sozialarbeitern an diesem Projekt. Die Nachfrage ist groß: Insgesamt wurden bereits rund 2.000 Berechtigungskarten an sozial bedürftige Menschen ausgestellt, zuletzt wurden rund 1.000 Personen pro Woche mit Lebensmitteln unterstützt.
Bei der neuen LeO-Filiale müsse man erst sehen, wie das Angebot angenommen wird, so ein Sprecher der Caritas, Klaus Schwertner. Erst nach ein paar Monaten, wenn sich das Angebot herum gesprochen hat, könne man mit mehr Nutzern rechnen.
Unterstützung ist groß
Das gesamte Projekt könnte nicht ohne Unterstützung von Seiten der Unternehmen funktionieren, die die Lebensmittel spenden. Insgesamt werden derzeit zwischen 2,5 und 3,5 Tonnen Lebensmittel pro Woche bei den unterstützenden Unternehmen abgeholt, im LeO-Lager sortiert und an die Ausgabestellen weiter transportiert.
Caritasdirektor Michael Landau: „Wenn unsere Projekte gut angenommen werden, ist das leider meist kein gutes Zeichen. Das bedeutet, dass etwas falsch läuft in unserem Land, dass es vielen Menschen schlecht geht und sie Hilfe brauchen. Gleichzeitig freue ich mich sehr, dass wir mit der neuen Ausgabestelle unser flächendeckendes Angebot von LeO in Wien weiter ausbauen können.“ Denn rund eine Million Menschen in Österreich leben laut Statistik Austria an oder unter der Armutsgrenze. Allein in Wien sind es rund 280.000 Menschen, die von Armut betroffen sind.
Nahrung ist kein Müll
Positiver Nebeneffekt von LeO ist die Verwertung einwandfreier Lebensmittel, die als Folge überzogener Konsumansprüche oft als Müll entsorgt werden. Unternehmer und Firmen haben das erkannt und unterstützen jetzt das Projekt LeO. So wurde vor kurzem ein Filialabholsystem mit den Firmen Lidl, (Inter-)Spar und Merkur gestartet, die laufend überschüssige Ware spenden.
Die Pfarre Canisiuskirche ist zuständig für jene Personen, die am Alsergrund und in der Leopoldstadt gemeldet sind. Zu finden ist sie in der Pulverturmgasse 11, geöffnet ist sie donnerstags von 14.30 - 16.00 Uhr
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