Sicherheit auf zwei Rädern
Verkehrskontrolle: Die Polizisten winken einen Lkw auf die Seite. Als der Laster stehen bleibt, springt der Beifahrer heraus und legt Bremsklötze unter die Reifen, damit der Wagen nicht weiterrollen kann.
(kp). Das war wohl das ärgste Erlebnis, das Brigadier Karl Wammerl und seinem Team auf Wiens Straßen bislang untergekommen ist. In Wammerls Bereich fällt unter anderem die Prüfung des Schwerverkehrs. Dafür hält er mit seinem Team rund acht Schwerpunktaktionen im Monat ab. Dabei sehen sich die Polizisten rund 100 Lkw pro Aktion an, 25 bis 30 davon erhalten eine Strafe und bei fünf Wagen wird das Kennzeichen abgenommen. Klingt viel – aber ist bei geschätzten 60.000 Schwertransportern täglich alleine auf der Tangente eine verschwindend kleine Zahl.
Natürlich stoppen die Uniformierten bei ihren Überprüfungen nicht jeden Laster. Erst erfolgt die „Sichtkontrolle“, danach werden nur die auffälligen Transporter einer genaueren Prüfung unterzogen. Die erfolgt dann in einer der beiden Prüfstellen in Simmering oder Floridsdorf.
Die größten „Problemzonen“ stellen Bremsen, Fahrgestell (vor allem der Rost), die Bereifung sowie die Ruhezeiten dar. „Der Fernverkehr ist im Großen und Ganzen in Ordnung“, resümiert Brigadier Wammerl, „das Problem ist der Nahverkehr.“ In diesem Bereich werden vom Betreiber öfter technische Mängel übersehen und die vorgeschriebenen Dienstzeiten überschritten.
Auch Kleintransporter bis zu 3,5 Tonnen zählen laut Karl Wammerl zu den Problemkindern. Oft setzen Transportfirmen Billig-Fahrer hinter das Lenkrad, der technische Zustand erscheint in vielen Fällen sehr fragwürdig und durch eine fehlende Ruhezeitenverordnung sind die Lenker manchmal viel zu übermüdet. Wenig zu beanstanden haben die Wiener Polizisten bei Bussen. Busfahrten ohne Konzession stellen in diesem Bereich noch das größte Problem dar.
„Moped in Town“
Die Beamten um Brigadier Karl Wammerl sind auch vorsorgend unterwegs. So erklären sie den 15-Jährigen in den Schulen die Gefahren, die der motorisierte Verkehr mit sich bringt – vor allem beim Moped. „Der Mensch hat eine Bauwerkgeschwindigkeit von 5 km/h“, erklärt ihnen Karl Wammerl. Bei dieser Geschwindigkeit könne dem Menschen kaum etwas passieren. „Ein Aufprall mit 50 km/h entspricht einem freien Fall aus zehn Metern Höhe“, schiebt er nach. Das verstehen auch die Jugendlichen.
Fahren mit „weißen Mäusen“
Natürlich wollen die meisten trotzdem mit motorisierten Zweirädern durch Wien düsen. Um ihnen Sicherheit zu geben und die Beherrschung ihres Geräts zu ermöglichen, veranstaltet die Polizei die kostenlose Aktion „Moped in Town“ für 15- bis 16-Jährige. Auch kostenlose Motorradkurse für Anfänger und Fortgeschrittene stehen auf dem Programm. Besonderes Zuckerl: Die „weißen Mäuse“ von der Motorradpolizei geben ihr Wissen weiter! Wer sich dafür interessiert, kann sich am Montag und Dienstag von 12 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 0664/614 31 55 informieren und anmelden.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.