Wenn’s Leben verrückt spielt
(vea). Das „next.level“ Beratungsangebot im WUK bietet Jugendlichen mit psychischer Erkrankung individuelle Hilfestellung über einen längeren Zeitraum, um im Leben wieder Fuß zu fassen.
Erst im Herbst brachte eine OECD-Studie ernüchternde Ergebnisse zu der Situation der Jugendlichen in Österreich. Der Alkohol- und Nikotinkonsum, die Selbstmordgefahr, das Mobbing an Schulen und sogar die Sterblichkeit seien im Vergleich überdurchschnittlich hoch. Gerade in der Lebensphase, die vieleUmbrüche und Unsicherheiten mit sich bringt, eine psychische Erkrankung zu erleiden, hat Folgen für die Zukunft im privaten Bereich, aber auch in der Arbeitswelt. Durch eine Erkrankung werden die Jugendlichen aus ihren gewohnten Bahnen herausgerissen. „Auch das gesamte Umfeld der Jugendlichen ist verunsichert“, erklärt Philip König, Sprecher der WUK Bildung und Beratung.
Angebot stark nachgefragt
Seit rund eineinhalb Jahren wird im WUK das Programm „next.level“ geboten, das mit Unterstützung des Bundessozialamts und des Europäischen Sozialfonds zustande gekommen ist. „Das Konzept ist für Jugendliche mit psychischen Erkrankungen, die schon zu gesund für eine Klinik, aber noch zu krank für eine Ausbildung oder Arbeit sind, gemacht“, erläutert König und meint weiter: „Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus der ambulanten Behandlung und wollen im Leben wieder Fuß fassen.“ Das Team von „next.level“ bietet Hilfe, besonders in der Arbeitswelt wieder eingegliedert zu werden. Die Jugendlichen werden unterstützt, eine Stelle zu finden und anschließend beim Arbeitsantritt weiter beraten und begleitet. Insgesamt nehmen derzeit rund 15 Jugendliche das Programm in Anspruch. Die auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Angebote – von einem lebenspraktischen Training über soziales Kompetenztraining bis zu Bewerbungstraining und Psychoedukation – finden in Kleingruppen von rund fünf Personen statt.
Erfolgreicher Start
„Die Erfahrungen des ersten Jahres zeigen, dass eine Stabilisierung und erfolgreiche Integration möglich ist. Langfristig betrachtet, ist daher der Aufwand gerechtfertigt“, ist König überzeugt, denn Maßnahmen zur Stabilisierung und Gesundung im Jugendalter vermeiden langfristig Folgekosten durch eingeschränkte Arbeitsfähigkeit, Therapie und Rehabilitationsmaßnahmen. Weitere Informationen unter: WUK next.level
Tel. 01-236 61 51
www.nextlevel.wuk.at
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