Anwälte – die Dritte (Generation)
„Oh Gott. Noch mehr Anwälte!“ Denkt man sich vielleicht, wenn man von einer Kanzlei-Verschmelzung hört. Im folgenden Interview erfährt man mehr über die besondere Kanzleigeschichte von P/C/P und ob Anwälte wirklich immer auf Streit aus sind, wie man es ihnen vorwirft.
Die Geschichte der mehr 60 Jahre alten, familiengeführten, Rechtsanwaltskanzlei beginnt 1953. Damals gründete Dr. Christa Heller gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Otto Heller eine Anwaltskanzlei. 1980 wurde Dr. Christa Heller zum Gründungsmitglied des ersten rein weiblichen Rechtsanwaltsklubs, der „Pallas Athene“ und 1981 erstes weibliches Ausschussmitglied der Rechtsanwaltskammer Wien und blieb dort bis 1991. Ihre Tochter Dr. Hannelore Pitzal, ebenfalls Rechtsanwältin und Obfrau von „Pallas Athene“, trat nach dem Tod des Vaters im Jahr 1972 gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Wolfgang Pitzal in die Kanzlei ein. Mag. Katharina Winkler, die Tochter von Hannelore und Wolfgang Pitzal, verstärkt seit 2007 die Anwaltskanzlei als Gesellschafterin. Mag. Markus Cerny holt sich Mag. Katharina Winkler als Verstärkung.
Warum wird man eigentlich Anwalt?
Mag. Katharina Winkler: Ich denke, bei mir war es neben der allgemeinen Neugier auch einfach in die Wiege gelegt. Ich habe es zu Hause mitbekommen und meine Aufmerksamkeit für den Anwaltsberuf wurde nicht plötzlich geweckt, sondern war einfach immer schon da.
Mag. Markus Cerny: Es ist ein spannender Beruf. Man muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, und für bestimmte Arbeits- und Sichtweisen offen sein. Bei mir lag es zwar nicht in der Familie, allerdings war ich immer sehr interessiert daran.
Stimmt es, dass Anwälte so gerne streiten?
Mag. Katharina Winkler: Hmm schon möglich. Wobei ich denke, wir Anwälte sehen eher wo es Streitfallen gibt. Also als Anwalt muss man einen gewissen Blick dafür haben, wo und wieso es brenzlig werden könnte. Zum Beispiel wenn man einen Vertrag abschließt, da müssen Fälle und Möglichkeiten rein, die ein Mandant nicht beachtet oder an die er anfangs nicht denkt. Auch wenn zwei Parteien z.B. eine Firma gründen wollen und sagen: „Wir verstehen uns eh gut. Wird schon alles gut gehen.“ kann es im Nachhinein immer irgendwo Streit geben. Da ist es gut, schon vorher alles abgeklärt zu haben.
Mag. Markus Cerny: Natürlich der Wille, etwas für den anderen auszufechten, muss auch da sein. Man muss nicht streitsüchtig sein, aber ich denke wenn es hart auf hart kommt, dann sollte man richtig für den Mandanten einstehen und seine „Kämpfe kämpfen“.
Mag. Katharina Winkler: Wir streiten aber nicht nur, wir lachen auch gerne. Das ist ein Anwaltsklischee, welches ich gerne entkräften möchte. (schmunzelt)
Eine Anekdote aus dem Berufsleben?
Mag. Markus Cerny: Ja, ich hatte einen Rechtsstreit wegen einer Couch, also weil die Kissen der Couch verdrückt waren und das schon sehr kurze Zeit nach dem Kauf. Es war eine sehr teure Couch, muss man dazu betonen. Da kam sogar ein „Sofa-Gutachter“. Aber im Grunde war nur das Thema des Falls sehr belustigend, die Vorgangsweise und alles andere war Standard. Es gibt ein Anwaltsschreiben, einen Gutachter, eine Beweisaufnahme, Zeugenaussagen. Aber halt für Kissen einer Couch.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.