Migranten-Award: Preise für Sprachencafé und Augustin
Der Negativpreis, die „Sackgasse 2015“, ging an FPÖ-Abgeordneten Herbert Kickl
Es ist ein Projekt, das in Wien einzigartig ist: Beim "Sprachencafé", das jeden Mittwochabend von 17 bis 20 Uhr in den Vereinsräumen von Station Wien am
Einsiedlerplatz 5 (Eingang Gießaufgasse) in Wien-Margareten statt findet, können Sprachen wie beispielsweise Polnisch, Russisch aber auch Englisch ausprobiert und Sprachkenntnisse erweitert werden. Jetzt wurde das Projekt im Rahmen der „5. Wiener Integrationswoche“ mit dem „MigAward" in der Kategorie „Bildung & Soziales“ ausgezeichnet.
Preise in fünf Kategorien vergeben
Insgesamt wurden in fünf Kategorien Projekte und auch Persönlichkeiten geehrt, die von 500 Migrantinnen und Migranten nominiert wurden.
Der Schriftsteller und Satiriker Richard Schuberth, der in seinen Texten gegen Intoleranz und Rassismus auftritt, konnte sich in der Kategorie „Persönlichkeit des Jahres“ gegen den Restaurantbesitzer Mehmet Kocak, der kostenloses Essen für Flüchtlinge anbietet, und Menschenrechtsaktivistin Joana Adesuwa Reiterer durchsetzen.
Augustin holte sich den Medienpreis
Das Projekt „Magdas Hotel“, das Flüchtlingen Beschäftigung bietet, konnte mit einigem Vorsprung den Award in der Kategorie „Wirtschaft & Arbeit“ abholen.
Glücklicher Sieger in der Kategorie „Medien“ war der „Augustin“, der heuer auch sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Die Stadtzeitung ging neben dem Medienwatchblog „Kobuk“ und der „Medienservicestelle Neue Österreicher/innen“ als klarer Sieger hervor.
Großer Verlierer des Abends war der FPÖ-Abgeordnete Herbert Kickl – „Mastermind“ hinter den Hetzkampagnen der FPÖ. Er setzte sich in der Negativkategorie „Sackgasse 2015“ gegen die #stolzdrauf-Kampagne des Integrationsministers Sebastian Kurz (ÖVP) und das Unwort „Integrationsunwilligkeit“ durch. Der Negativpreis „zeichnet“ jene aus, die für Hetze und Ausgrenzung statt für Toleranz und Mitbestimmung stehen.
5. Wiener Integrationswoche
„Sich gemeinsam zur Wiener Vielfalt bekennen“ – so lautet das Motto der 5. Wiener Integrationswoche, die vom bis zum 17. Mai mit über 300 Veranstaltungen in Wien über die Bühne geht. Die bz-Wiener Bezirkszeitung ist einer der Medienpartner der Integrationswoche.
„Wir haben genug von Augenwischerei und Scheinheiligkeit. Wir wollen der Integration die positive Bedeutung zurückgeben und zeigen, dass Vielfalt und Mehrsprachigkeit eigentlich selbstverständlich sind. Wir leben in einer Stadt, in der mittlerweile 250 Sprachen gesprochen werden und in der mittlerweile die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner einen sogenannten Migrationshintergrund hat“, sagte Bum-Media Geschäftsführer Dino Šoše bei der Eröffnungsgala.
Das gesamte Programm der 5. Wiener Integrationswoche finden Sie auf www.integrationswoche.at
Bildergalerie über die Eröffnungsgala der 5. Wiener Integrationswoche
Fotos: Michael Mazohl
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