Wir verlieren alles, was nicht angenagelt ist

- hochgeladen von Verena Kretzschmar
Beim Innsbrucker Fundamt werden täglich verlorene Dinge abgegeben. Darunter verstecken sich auch so manche Kuriositäten
Das Fundamt in Innsbruck bürgt so manche Kuriosität. Denn was nicht angewachsen ist, verliert der Mensch auch. Und das kann man wirklich wörtlich nehmen, wie das Fundamt Innsbruck beweist.
(vk). In einem Raum voller Regale lagern die Fundstücke Innsbrucks. Seit 2003 gehört das Fundamt zum Bürgerservice, wo Fundsachen abgegeben und geholt werden können. „Mit Abstand am öftesten werden Schlüssel gefunden“, weiß Herwig Kaltenhauser vom Fundamt. Auch Geldtaschen oder Handys landen oft in den Regalen. „Was nicht angewachsen ist, verlieren die Menschen“, schmunzelt Kaltenhauser.
Rollstuhl auf Abwegen
Da kann es schon auch mal vorkommen, dass die Polizei einen Rollstuhl ins Fundamt bringt. Dieser wurde an der Innpromenade gefunden. Bevor er aber ins Fundamt durfte, musste die Polizei erst feststellen, ob es nicht zu einem Unfall oder einer kriminellen Handlung gekommen war. „Der Rollstuhl wurde aber als unbedenklich eingestuft und uns übergeben“, so die zuständige Referentin Sabine Tunner. Ein/e Besitzer/in konnte nicht ausgeforscht werden, weshalb der Rollstuhl an ein Heim verschenkt wurde.
Autoreifen, Gebiss und Gehhilfe
Auch von der Polizei wurde ein Autoreifen, der auf der Autobahn gelegen hatte, überbracht. Besitzer meldeten sich allerdings nicht.
Kurios war auch ein Gebiss, das am Südtiroler Platz vor dem Hauptbahnhof gefunden wurde. Da sich kein/e Besitzer/in meldete, wurde es nach einem Jahr vernichtet.
Nicht vermisst wurde ein in der Höttinger Gasse gefundener Rollator. Eine Gehhilfe für gebrechliche Menschen.
Kinderwagen im KHT
Auch ein Kinderwagen schaffte im März die Reise vom Kaufhaus Tyrol in das Fundamt. Dieser wurde aber noch am selben Tag wieder abgeholt. Das Kind befand sich natürlich nicht im Wagen.
Finden lohnt sich
Wer etwas findet und dies im Fundamt abgibt, steht nicht unbedingt mit leeren Händen da. Wird kein Besitzer gefunden, können Finder darauf bestehen, die gefundenen Dinge ein Jahr nach Abgabe wieder ausgehändigt zu bekommen. Außerdem gibt es auch den Finderlohn (siehe Kasten).
Versteigerungen
Sollte der Finder nicht auf die Aushändigung bestehen, werden wertvolle Dinge wie Kameras oder Schmuck bei einer Auktion verkauft. Schlüssel werden vernichtet. Dinge wie Geldtaschen, Kleidung, Schuhe oder Brillen werden beim Freihandverkauf wieder an den Mann gebracht. Diese Art Flohmarkt findet immer am Platz vor dem Bürgerservice in den Rathausgalerien statt. Der nächste wird am Dienstag, dem 9. November um 10 Uhr sein.
10 Funde am Tag
An einem Tag werden rund zehn Fundsachen abgegeben. „Die Hälfte davon findet ihre Besitzer wieder“, so Kaltenhauser „Bei Handys beispielsweise finden wir oft die Besitzer über die SIM-Kartennummer raus.“ Es wird also aktiv nach den Besitzern gesucht. „Wenn wir nur irgendeinen Anhaltspunkt haben, wem der Gegenstand gehören könnte, klemmen wir uns dahinter, die Besitzer herauszufinden.“
Die Arbeit wird dem Fundamt sicher nicht ausgehen. Die Menschen verlieren immer mehr Gegenstände.




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