Ein „Fehlalarm“ im Darm: RDS

Frau RDS | Foto: Foto: Archiv

Ein Reizdarmsyndrom sollte man behandeln lassen

Er ist eines unserer wichtigsten Immunorgane und sorgt für Gesundheit und Wohlbefinden – und dennoch verschwenden wir kaum einen Gedanken an unser größtes Organ: den Darm. Dabei kann es sehr leicht auch zu Störungen kommen.

Krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder gar Verstopfung: typische Anzeichen für ein Reizdarmsyndrom.

Beim Reizdarmsyndrom – kurz als RDS und im Fachjargon „Colon irritabile“ bezeichnet – liegt eine Funktionsstörung des Dickdarms vor, ohne dass eine krankhafte Veränderung im Darm festgestellt werden kann.

Die Beschwerden bei einem Reizdarmsyndrom können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und das Sozial- und Berufsleben der Betroffenen negativ beeinflussen.

Bei Patienten, die unter einem Reizdarmsyndrom leiden, reagiert der Dickdarm auf bestimmte Reize, wie beispielsweise auf Sorgen, Stress oder Nahrungsmittel empfindlicher als normal. Die Hauptmerkmale: Schmerzen im Bauchraum und Unwohlsein über einen längeren Zeitraum, Veränderung der Stuhlfrequenz oder Stuhlkonsistenz. HS

Hausarzt Dr. Wolfgang Laimer berät:
Reizdarmsyndrom setzt Frauen zu

Die Hauptsymptome des Reizdarmsyndroms sind krampfartige Bauchschmerzen, Druckgefühl im Unterbauch, Blähungen und Stuhlunregelmäßigkeiten (es kann Durchfall oder Verstopfung, aber auch ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung auftreten).

Die Symptome bessern sich häufig nach dem Stuhlgang. Nachts treten in der Regel keine Beschwerden auf.

Keine krankhafte Veränderung
Typischerweise bleiben beim Reizdarmsyndrom alle weiterführenden Untersuchungen ohne Hinweis für krankhafte Organveränderungen. Das heißt: Es finden sich keine erkennbaren Ursachen für die Beschwerden. So ergibt etwa eine Darmspiegelung beim Reizdarm keinen krankhaften Befund – eine Entzündung oder anderweitig verändertes Gewebe (z.B. ein Tumor) liegen nicht vor. Auch
Laboruntersuchungen sind unauffällig. Beim Reizdarmsyndrom sind somit bestimmte Abläufe im Verdauungssystem gestört, der Darm selber ist dabei aber nicht krankhaft verändert.

Keine psychische Störung
Dies bedeutet nicht, dass es sich beim Reizdarm um eine psychische Störung handelt. Allerdings können Stress und psychische Konfliktsituationen das Reizdarmsyndrom erheblich beeinflussen: Bei Stress reagiert der Darm von Betroffenen oft stärker als bei gesunden Menschen. Der Reizdarm macht sich durch eine Reihe von typischen, oft unangenehmen Beschwerden bemerkbar, die sich tagsüber steigern können, nachts jedoch aufhören: Schmerzen, Krämpfe und Missempfindungen im gesamten Bauchbereich, die sich nach dem Stuhlgang bessern,
Änderung der Stuhlfrequenz mit Beginn der Beschwerden, veränderte Stuhlbeschaffenheit mit Beginn der Beschwerden oder Durchfall oder Verstopfung bzw. Wechsel zwischen beiden Völlegefühl und Blähungen.

Frauen sind mehr betroffen
Das Reizdarmsyndrom ist sehr häufig: Bei etwa jedem Zweiten, den Bauchschmerzen, Durchfall und Verstopfung plagen, werden keine organischen Ursachen für die Beschwerden gefunden.

Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Bevor die Diagnose Reizdarm feststeht, müssen jedoch andere Krankheiten wie chronische Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Darmkrebs, Unverträglichkeit von Milchzucker, Unverträglichkeit von Fruchtzucker, Gluten-Unverträglichkeit oder Magen-Darm-Infekte ausgeschlossen sein.

Lebensqualität ist gemindert
Ein Reizdarmsyndrom ist nicht gefährlich, trotzdem kann es die Lebensqualität oft erheblich beeinflussen. Die Beschwerden sind häufig chronisch und können Monate, Jahre oder manchmal ein Leben lang andauern und das Allgemeinbefinden beeinträchtigen. Sie können zu- oder abnehmen und auch für einige Zeit abklingen. Die genauen Ursachen des Reizdarmsyndroms sind bisher nicht bekannt. Ebenso ist eine ursächliche Behandlung derzeit nicht verfügbar.

Therapeutische Maßnahmen und die richtige Lebensweise zielen in erster Linie darauf ab, die Beschwerden zu lindern. Die Behandlung umfasst Ernährungsmaßnahmen, Medikamente und Psychotherapie.

Erschienen am 17.03.2010

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