Tipps von Dr. Chico: Probleme mit dem Nachwuchs beim Hund
Das Paarungsverhalten der Hunde variiert erheblich. Normalerweise zeigt die Hündin die Deckbereitschaft an, indem sie bei Anwesenheit eines Rüden ruhig stehen bleibt, das Beschnuppern ohne Abwehrbewegungen duldet und die Rute zur Seite hält.
In der ersten Läufigkeitswoche zeigt die Hündin eine deutliche Blutungsbereitschaft, die in der zweiten Woche abflaut und dann in die sogenannte Stehzeit kommt. Diese Zeit der Paarungsbereitschaft kann sehr unterschiedlich ausfallen und sogar bis zum 17, 18. Tag der Läufigkeit andauern. Anschließend kann es zu einer neuerlichen kurzen Blutung kommen. Nach drei Wochen ist die Läufigkeit vorbei, die sich alle 6-7 Monate wiederholt. Während und nach dem Deckakt kommt es zum sogenannten „Hängenbleiben“ des Rüden, sodass die Hinterteile der Partner einander zugekehrt sind. In der Regel dauert dies zwischen 10 und 30 Minuten. Die Vorstellung, dass bei einer unerwünschten Paarung die Trächtigkeit verhindert werden kann, indem die Hunde gewaltsam getrennt oder mit kaltem Wasser abgespritzt werden, ist abwegig und Grund falsch. Derartige Maßnahmen können zu gravierenden Verletzungen bei der Hündin wie auch beim Rüden führen.
Störungen bei der Paarung können folgende Ursachen haben:
Falscher Deckzeitpunkt (lässt sich durch Abstriche und Blutuntersuchungen ziemlich genau bestimmen), psychische Störung wie Angst, fremde Umgebung, Verhalten der Tierbesitzer, Schmerzen der Wirbelsäule oder der Hinterextremitäten beim Rüden oder auch das Bemühen der Besitzer, beim Deckvorgang behilflich zu sein.
Um mögliche Probleme auf ein Minimum zu reduzieren, empfiehlt es sich, einen deckerfahrenen Rüden oder eine erfahrene Zuchthündin zu nehmen.
Dr. Peter Szabados, Innsbruck
Erschienen am 23.06.2010
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