Jennersdorf verliert zahlreiche Boxmark-Arbeitsplätze nach Feldbach
Zwischen 80 und 120 Jobs in der Ledererzeugung dürften in Jennersdorf verloren gehen.
Der Arbeitsmarkt in der Stadt Jennersdorf muss den größten Aderlass seit vielen Jahren hinnehmen. Der Lederhersteller Boxmark verlagert laut Informationen des Betriebsrats rund ein Drittel seiner Belegschaft von Jennersdorf ins Stammwerk nach Feldbach.
Die Zahl der Arbeitskräfte, die damit an die Steiermark verloren gehen, könnte sich laut Betriebsratvorsitzendem Reinhard Mund zwischen 80 und 120 bewegen. Laut Mund wird die "Zurichtung" für die Autolederherstellung komplett nach Feldbach verlagert, der Weiterbestand der Möbellederherstellung sei unsicher.
Von Boxmark selbst war keine Zahlenangabe zur Personalrochade zu erhalten. Bestätigt wurde von Firmenseite lediglich "eine Konzentration von fertigungstechnischen Kompetenzen". Einzelne Abteilungen würden zusammengelegt. "Die auftragsbezogene Reaktionsfähigkeit und Vertriebslogistik gegenüber den Kunden wird optimiert. Dies dient auch der weiteren Standortsicherung", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Kündigungen habe das Unternehmen keine ausgesprochen, berichtet Mund. In den Dienstverträgen der Arbeitnehmer seien sowohl Jennersdorf als auch Feldbach als Dienstorte festgelegt.
Keine Kündigungen
"Wer nicht nach Feldbach wechseln will, dem bietet Boxmark eine einvernehmliche Dienstauflösung an", weiß Karl Lang von der Arbeiterkammer Jennersdorf. Seinen Angaben zufolge arbeiten bereits 40 ehemalige Jennersdorfer Arbeitskräfte in Feldbach. Bis Ende Oktober sollen laut Betriebsratvorsitzendem Mund die übrigen folgen.
"Die Unternehmensführung hat uns gegenüber begründet, dass es weniger Aufträge gibt, dass Kosten gespart werden müssen und und dass die Arbeitsschritte vereinfacht werden sollen", berichtet Mund.
Finanzielle Konsequenzen
Für die Stadt Jennersdorf hat die Teilabsiedlung Boxmarks gravierende finanzielle Folgen. "Wir gehen davon aus, dass die Einnahmen aus der Kommunalsteuer um 239.000 Euro pro Jahr sinken", lautet die erste Einschätzung von Bürgermeister Bernhard Hirczy. Das werde zur Folge haben, dass die Einnahmen erstmals seit 2012 nicht steigen werden.
Größter Arbeitgeber
Die Lederfabrik Boxmark (ehemals Schmidt) ist der größte Arbeitgeber im Bezirk Jennersdorf. Rund 300 Arbeitnehmer waren bis vor kurzem in Jennersdorf beschäftigt, davon rund 50 Inländer. Das Gros der Beschäftigten kommt aus Slowenien und Ungarn.
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