Lafnitztal-Gemeinden erwägen gemeinsame Gewerbezone
Für burgenländische Verhältnisse wäre es eine geradezu revolutionäre Neuerung, die sich im Lafnitztal anbahnt: ein gemeindeübergreifendes Gewerbegebiet, in dem nicht nur die Investitionen, sondern auch die Steuereinnahmen zwischen den teilnehmenden Gemeinden aufgeteilt werden.
Geteilte Kosten und Einnahmen
Modell für diese Art der wirtschaftlichen Zusammenarbeit stehen Regionen im Mühlviertel und Waldviertel, wo solche gemeindeübergreifenden Gewerbezonen schon seit mehreren Jahren eingerichtet sind. "Ziel solcher Kooperationen ist, dass bei Betriebsansiedungen nicht nur die Sitzgemeinde des Unternehmens diverse öffentliche Investitionskosten trägt, sondern auch andere Gemeinden", erläutert Südburgenland-Manager Werner Unger. Nach dem selben Schlüssel wie die Kosten werden in der Folge auch die Einnahmen aus der Kommunalsteuer aufgeteilt.
Vertreter der fünf burgenländischen Lafnitztal-Gemeinden Deutsch Kaltenbrunn, Rudersdorf, Heiligenkreuz, Eltendorf und Königsdorf haben kürzlich eine Erkundungstour ins Mühlviertel gemacht, um die interkommunale Gewerbezone rund um Freistadt zu begutachten. Das Konzept stößt auf Wohlwollen.
"Ich kann mir vorstellen, dass das auch bei uns klappt", meint der Königsdorfer Bürgermeister Dieter Wirth. Eine Gemeinde müsse ja schließlich viel Geld in Infrastruktur hineinstecken.
"Es fiele der gegenseitige Wettbewerb um Betriebsansiedlungen weg", argumentiert der Heiligenkreuzer Bürgermeister Edi Zach.
Für eine detaillierte Beurteilung sei es noch zu früh, weil noch kein Konzept auf dem Tisch liege, sagt der Rudersdorfer Bürgermeister Manuel Weber. "Aber grundsätzlich ist die Idee okay."
Positiv eingestellt ist auch seine Deutsch Kaltenbrunner Kollegin Andrea Reichl. "Wenn alle Gemeinden zusammenarbeiten, kann das der Region nur nützen - vorausgesetzt die S7 kommt."
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