Martin Fabisch im Interview
Das kommt 2025 auf die Josefstadt zu

Martin Fabisch (Grüne) gibt im großen MeinBezirk Interview einen Ausblick für 2025. | Foto: BV 8 / Shervin
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Bezirksvorsteher Martin Fabisch (Grüne) lässt ein turbulentes Jahr Revue passieren und hat bereits große Pläne für 2025. Er hofft auf noch mehr Grün und verrät auch, wie er seine Chancen sieht, erneut Bezirkschef zu werden.

WIEN/JOSEFSTADT. Wir habens' wieder einmal geschafft und das Jahr neigt sich dem Ende zu. Doch was geschieht 2025 im kleinsten Bezirk Wiens? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, traf sich MeinBezirk mit dem Bezirkschef Martin Fabisch (Grüne), um einen Ausblick zu schaffen.

Besprochen wurde, was der Bezirkschef 2025 in die Tat umsetzen will. Darunter fallen noch mehr Begrünung und eine Bürgerbefragung zum neuen "Dorfplatz". Ebenso gab Fabisch Einblicke, wie er seine Chancen sieht, erneut Bezirkschef zu werden.

Parks und deren Probleme

Herr Fabisch, fangen wir mit der Umbenennung des Hamerling-Parks an. Man prüft gerade, ob sich der Platz bald Alma-Johanna-Koenigplatz nennen wird, jedoch stellte sich heraus, dass sich Koenig zu Lebzeiten antiziganistisch geäußert haben soll. Hat man bereits eine Lösung gefunden?
Das Thema wurde im Rahmen der Kulturkommission, da sich dort Vertreter aller Parteien befinden, behandelt. Im Zuge weiterer Recherche stieß man jedoch darauf, dass es hier noch etwas besser zu verstehen gilt. Deshalb wurde Kontakt mit der Stadt Wien aufgenommen, welche den Namen nach wie vor prüfen.

Wie lange dauert bereits die Überprüfung?
Circa ein Jahr warten wir bereits auf die Antwort der Stadt. Und das dauert mir offen gesagt zu lange. Deshalb werden wir schon bald nachfragen, wann eine Entscheidung getroffen wird. Zu meiner Freude ist auch ein neuer Name im Rennen. Dabei handelt es sich um die Schriftstellerin Lore Segal. Ihr wurde in frühester Kindheit von den Nationalsozialisten verboten, im Park zu spielen. Und für mich wäre es ein wundervolles Bild, wenn man diesem kleinen Mädchen posthum die Möglichkeit erteilt, dem Park ihren Namen zu geben.

Nicht außer Acht zu lassen ist auch, dass wir uns dem Wahlkampf nähern und wir diese Sache gut durchdacht abhandeln müssen, denn wenn eine Entscheidung getroffen wird, muss sie jeden Einzelnen und jede Einzelne zufriedenstellen.

Bleiben wir gleich bei den Parks, wie sieht es mit der Umgestaltung des Josef-Matthias-Hauer-Platzes aus?
Da sind wir tatsächlich endgültig auf dem Weg. Und das ist mir auch sehr wichtig, denn so bekommt das "Dorf" Josefstadt endlich einen "Dorfplatz". Ein zentraler Ort mit Wasserspiel, Aufenthaltsmöglichkeiten, mitten im Bezirk, wo auch Feste oder Freiluftveranstaltungen abgehalten werden können - denn genau so etwas fehlt der Josefstadt. Aufgrund der hohen Kosten darf hier kein Schnellschuss fabriziert werden. Ich habe auch schon die ungefähren Kosten im Kopf, diese verrate ich jedoch noch nicht.

Die Umgestaltung des Josef-Matthias-Hauer-Platz ist besiegelt. | Foto: Julia Schmidt/RMW
  • Die Umgestaltung des Josef-Matthias-Hauer-Platz ist besiegelt.
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Welche Maßnahmen unternimmt man, um alle zufriedenzustellen?
Der Plan für den Platz ist bereits fix. Jedoch werden im Jänner alle Haushalte einen Brief in ihren Postkästen vorfinden. Dadurch erhalten die Bezirksbewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit mitzugestalten, wie die Zu- und Abfahrtstraße, sprich die Skoda-Gasse und die Albert-Gasse aussehen werden. Die genaue Gestaltung wird dann natürlich von der Verkehrskommission übernommen. 

Wann kommt die Umgestaltung?
Geplant ist eine Umsetzung erst 2026. Eines ist auch klar, die Schleife in die Josefstädterstraße kommend von der Skoda-Gasse wird nicht mehr existieren. Das bedeutet eine enorme Verkehrsentlastung für das Gymnasium Albertgasse. Für die Autofahrenden bedeutet es, dass sie einmal um einen Block fahren müssen.

Parken im Bezirk

Nun zu einem Thema, das in der Josefstadt immer zu Diskussionen führt - die Parkplatzsituation. Wissen Sie, was mit der Astoria-Parkgarage passieren soll?
Ich hatte vor wenigen Tagen ein Gespräch mit dem Rechtsvertreter des Verkäufers. Dieser hat mich darüber informiert, dass schon bald eine Lösung gefunden werden soll. Ich habe aber auch aus verlässlicher Quelle erfahren, dass es hier in den letzten Jahrzehnten sehr wenige Instandhaltungsmaßnahmen gegeben hat und das Gebäude unbedingt erneuert werden muss. Sprich, man muss eine hohe Summe investieren, um die Garage wieder in Betrieb zu nehmen.

Was mit der Astoria-Garage passiert, wird sich 2025 zeigen. | Foto: Fabian Franz
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Was sagen sie zur enormen Preiserhöhung der Parkgarage Tigergasse?
Die Anschuldigung, dass die Bezirksvorstehung etwas damit zu tun hat, weise ich eindeutig zurück. Ich kann versichern, dass ich in keinster Weise jemals eine Preisbindung versprechen konnte. Ich bin auch gar nicht in der Lage, in Privatpreise einzugreifen.

Ich darf hinzu eines in Erinnerung rufen: Wir haben dreieinhalb Jahre lang keine 25 Minuten über Garagen gesprochen. Wo es jetzt Richtung Wahlkampf geht, gibt es für die Opposition nur noch das eine Thema.

Erneut an der Spitze?

Wie schätzen sie die Wien-Wahlen nächstes Jahr ein und ihre Chancen, erneut Bezirksvorsteher zu werden?
Ich hoffe natürlich auf eine grüne Mitregierung, weil das aus ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten das Beste für Wien wäre. Und was den Bezirk angeht, so bin ich mir sicher, dass es sich auf die Frage zuspitzen wird, ob der Bezirk grün bleibt oder wieder schwarz wird.

Könnten Sie sich das auch vorstellen, nächstes Jahr das Amt als Bezirksvorsteher-Stellvertreter auszuführen?
Wieso soll ich mir diese Frage ein Jahr vor der Wahl stellen? Mein Ziel ist es, jetzt alles für die Josefstadt zu geben, sodass meine Leistungen für mich und mein Team sprechen. Was es für die Josefstadt bedeutet, wenn die ÖVP wieder die Mehrheit innehat, haben uns die letzten 20 Jahre gezeigt.

Was war ihr Herzensprojekt dieses Jahr?
Das wichtigste Projekt für mich selbst war tatsächlich die Bäume in der Josefstädterstraße.
Wir hatten jahrelang keinen Baum und jetzt bekamen wir gleich 15 neue.

Was wünschen Sie sich für 2025?
Wir sind nach wie vor der Bezirk mit dem geringsten Grünanteil. Ich werde nicht lockerlassen und versuchen, die Lebensqualität in Form von Erweiterung der Grünbereiche und bessere Grünraumgestaltung zu erhöhen. Ich will auch eine fairere Verteilung der Mobilität für den Bezirk. Wichtig ist, dass jeder Bewohner und jede Bewohnerin sich im Klaren sein muss, dass sie unmittelbar davon profitiert, wenn sich schon eine einzelne Person aufs Fahrrad schwingt.

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Viele Veränderungen kommen auf die Josefstadt zu. | Foto: Miriam Al Kafur
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