Kampf gegen Drogensucht
Drogen-Todesfälle wurden analysiert

Der Suchtbeirat kam heute wieder zusammen | Foto: Büro LH-Stv. Prettner
  • Der Suchtbeirat kam heute wieder zusammen
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Suchtbeirat besprach weitere Maßnahmen im Kampf gegen Drogen. Einig ist man sich, dass ehemalige Abhängige nicht an Schulen aufklären sollen.

KÄRNTEN. Heute tagte der Kärntner Suchtbeirat mit 33 Teilnehmern aus den Bereichen Medizin, Suchtprävention, Therapie, Sozialarbeit, Exekutive, Justiz, Bildung, Apothekerkammer, Kinder- und Jugendeinrichtungen etc. Im Sommer waren zwei Studien in Auftrag gegeben worden, u. a. wurden die Drogenopfer zwischen 2016 und September 2018 analysiert.

Tödlicher Mischkonsum

Laut Primarius Wolfgang Wladika starben 20 Prozent in diesem Zeitraum an illegalen Drogen, die meisten (80 Prozent) allerdings an einem Mischkonsum von verschreibungspflichtigen Substanzen. Bei einem Todesopfer waren es sogar 13 verschiedene. 
Weitere Erkenntnisse: Zwei Drittel sind im eigenen Umfeld verstorben, die Hälfte davon in Anwesenheit von anderen Personen. Hilfe wurde nicht oder zu spät geholt. Fast 60 Prozent der Todesopfer hatten vorher noch nie Kontakt zu Drogen-Einrichtungen. Wladika: "Allerdings hatte so gut wie jeder einen langzeitlichen Krankheitsverlauf, vor allem im psychiatrischen Bereich."

Wenig Aufklärung

Eine weitere Studie behandelte eine Konferenz von betroffenen Süchtigen. Auffällig, die geringe Information über die Wirkungen diverser Substanzen. Daher könnten Videos darüber aufklären. 

Todesfälle im Osten

Die Polizei hat nun eine "Task Force" installiert, um die heuer bereits 22 Todesfälle näher zu untersuchen, so Oberst Gottlieb Türk. Auch hier gibt es schon Erkenntnisse: Bis auf zwei Fälle haben sich die Tragödien alle östlich von Klagenfurt ereignet. 90 Prozent waren der Polizei nicht wegen der Sucht bekannt, doch ein Drittel sei schon vorher strafrechtlich aufgefallen (Einbrüche oder Gewaltdelikte). 

Keine Aufklärung durch Ex-Abhängige

LH-Stv. Beate Prettner über die Forderung aus politischen Kreisen, ehemalige Abhängige könnten Aufklärung in Schulen betreiben: "Dieser Vorschlag wurde im Suchtbeirat strikt abgelehnt. Die Experten warnen unisono davor: Damit würde man jene Betroffenen, die den Entzug geschafft haben, als Heroes ansehen und den Schluss ziehen, dass man selbst auch von der Sucht wegkommen würde."

Weitere Maßnahmen

Einiges bewegt sich nun in diesem Bereich. So werden etwa Ärzte mit einer Broschüre versorgt (Medikamenten-Verschreibung). Im Projekt "Risflecting" sollen Leute, die mit gefährdeten Jugendlichen arbeiten, speziell geschult werden. Es sollen auch Workshops in Jugendeinrichtungen starten. 
Prettner weiter: "Parallel dazu werden Beratungs- und Therapieeinrichtungen ausgebaut, in Feldkirchen stehen wir kurz vor der Finalisierung einer neuen Beratungsstelle." Die Erweiterung der Drogenambulanz Villach schreite voran. Ein neues Wohnprojekt soll es für die Nachbetreuung geben.

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