Diakonweihe im Stift Schlierbach

Diakonweihe im Stift Schlierbach
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Am Weißen Sonntag, 28. April 2019, wurden im Zisterzienser-Stift Schlierbach P. Jakobus Neumeier, P. Matthäus Haslinger und P. Stephan Eberhardt von Bischof Manfred Scheuer zu Diakonen geweiht.

SCHLIERBACH. Das Diakonat ist mit einer intensiven Vorbereitungszeit verbunden. Wer Priester werden will, absolviert zunächst das sogenannte Propädeutikum, das Einführungsjahr für Priesterkandidaten. Danach studiert er katholische Theologie und lebt mit anderen Kandidaten im Priesterseminar oder in einer Ordensgemeinschaft. Es folgt das pastorale Einführungsjahr in einer Pfarre, wo der Kandidat erste seelsorgliche Erfahrungen sammelt. Begleitend besucht er den Pastorallehrgang. Die Weihe zum Diakon erfolgt normalerweise während oder nach diesem Jahr. Danach ist der Diakon mindestens ein halbes Jahr in einer Pfarre tätig, bevor er zum Priester geweiht werden kann.

Alle drei neugeweihten Diakone planen, mit 1. September 2019 den Pastorallehrgang an der Katholischen Privat-Universität Linz zu beginnen, und werden dann in einer Praxispfarre im Einsatz sein: P. Jakobus Neumeier in Bad Ischl, P. Matthäus Haslinger in Sierning und P. Stephan Eberhardt in Thalheim bei Wels.

Bischof Manfred Scheuer stellte in seiner Festpredigt den Begriff der „Verwundbarkeit“ in den Mittelpunkt. Das „Fenster der Verwundbarkeit“ sei zunächst ein militärstrategischer Begriff gewesen, der eine Lücke im Verteidigungssystem benannt hätte. In der christlichen Theologie habe sich „Vulnerabilität“ (Verwundbarkeit) zu einem Schlüsselbegriff entwickelt. Scheuer wörtlich: „So wird in gesellschaftsrelevanten Themen wie Migration, Armutsbekämpfung, Widerstand gegen Rechtsextremismus, Überwindung von Gewalt und Engagement für Menschenrechte eine neue Anschlussfähigkeit gewonnen. Theologischer Ausgangspunkt ist die Überzeugung, dass Gott in Jesus von Nazareth Mensch wird und sich damit freiwillig der menschlichen Verwundbarkeit aussetzt. Die Theologie setzt darauf, dass aus dem Wagnis der Verwundbarkeit eine Macht wächst, die Leben stiftet, die beflügelt und inspiriert.“

In Anlehnung an die Theologin und Dichterin Dorothee Sölle betonte der Bischof, dass „das Fenster der Verwundbarkeit offen bleiben muss – wenn wir Menschen bleiben oder es werden wollen“. Jesus lehre nicht eine Mystik der geschlossenen Augen, sondern eine Mystik der offenen Augen und damit der unbedingten Wahrnehmungspflicht für fremdes Leid, so Scheuer.

Der Bischof gab den Neugeweihten ein Zitat und eine Frage von Papst Franziskus mit auf den Weg: „Ich sehe ganz klar, dass das, was die Kirche heute braucht, die Fähigkeit ist, Wunden zu heilen und die Herzen der Menschen zu wärmen. Ich frage euch: Kennt ihr die Wunden der Menschen in eurer Pfarre?“

Zahlreiche Gratulanten suchten nach dem Festgottesdienst noch das Gespräch mit den Diakonen oder wollten sich segnen lassen. „Schön, dass es junge Leute gibt, die das machen. Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft der Kirche, das bestärkt“, so ein Gottesdienstbesucher.

P. Jakobus Neumeier

Michael Neumeier wurde am 13. Februar 1994 in Scheibbs / Niederösterreich geboren und am 24. April 1994 in Wieselburg getauft. Er wuchs bei seinen Eltern Helga und Bernhard Neumeier auf und lernte besonders durch seinen Vater Kirche und Glaube kennen. Bernhard Neumeier ist Ständiger Diakon in der Pfarre Wieselburg. Die Volksschule besuchte er in Wieselburg. Die Firmung wurde am 27. Juni 2006 im Stift Melk gespendet. Im Juni 2013 wurde ihm das Reife- und Diplomprüfungszeugnis der Höheren Lehranstalt für Maschineningenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Automatisierungstechnik ausgestellt. Im August 2013 suchte Michael Neumeier um Aufnahme ins Noviziat der Zisterzienserabtei Schlierbach an und begann dieses am 25. August 2013. Zeitliche Profess legte Fr. Jakobus am 14. August 2014 ab, Feierliche Profess am 15. August 2017. Als Zeitlicher Professe und Ewiger Professe des Klosters studiert P. Jakobus an der Päpstlichen Hochschule in Heiligenkreuz und schreibt derzeit an seiner Diplomarbeit.

P. Matthäus Haslinger

Michael Haslinger wurde am 19. März 1990 in Linz geboren und am 3. Juni 1990 in Naarn getauft. Er wuchs bei seinen Eltern Anna und Michael Haslinger auf, besuchte in Naarn die Volksschule und von 2000 bis 2004 die Hauptschule. In den Jahren 2004 und 2005 absolvierte er die Fachschule für Gartenbau in Haid, machte die Lehre als Gärtner und arbeitete als solcher. 2010 bis 2011 absolvierte Michael ein Freiwilliges Apostolisches Jahr in Wien bei der Jüngergemeinschaft der Katholischen Kirche. Im Oktober 2011 suchte Michael um Aufnahme in das Noviziat im Zisterzienserkloster Schlierbach an, legte am 14. Oktober 2012 die Zeitliche und am 6. Oktober 2015 die Feierliche Profess in Schlierbach ab. P. Matthäus studiert an der Päpstlichen Hochschule in Heiligenkreuz und schreibt derzeit an seiner Diplomarbeit.

P. Stephan Eberhardt

Daniel Eberhardt wurde am 11. Februar 1979 in Gera (Deutschland) geboren, besuchte in Wünschendorf die Grundschule, später die Regelschule und machte das Fachabitur am Wirtschaftsgymnasium in Gera. Ausbildung in einem Hotel in Serfaus, Ausbildung als Europasekretär, Praktika und die Tätigkeit als Altenpflegeschüler bei der Arbeiterwohlfahrt in Passau folgten.

Von 2006 bis 2007 erhielt Daniel eine Vorbereitung auf seine Taufe. Am 2. Dezember 2007 wurde Daniel in Pfarrkirchen getauft und am 25. Oktober 2008 in Passau gefirmt.

Im September 2011 begann Daniel Eberhardt das Noviziat im Zisterzienserkloster Schlierbach, am 7. September 2012 legte er die Einfache und am 6. September 2015 die Feierliche Profess in Schlierbach ab. Zum Lektorat wurde er am Pfingstfest 2014 und zum Akolythat am 23. Mai 2015 beauftragt. Seine Studien absolvierte P. Stephan an der Päpstlichen Hochschule in Heiligenkreuz und schreibt derzeit an seiner Diplomarbeit.

Fotos: Jack Haijes

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