Shanti, Om und Namaste

Foto: Petra Rumpold
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Wer Yoga macht, hat es anfangs mit verwirrenden Begriffen zu tun. Immer mehr finden den Weg zu dieser alten indischen Wissenschaft, um mit andauernder Übungspraxis gelassener zu werden. Die Werbung suggeriert uns mit hübschen Models im Lotussitz, als seien die Wirkungen so schnell zu erreichen, wie mit einem Slim Drink fünf Kilo zu verlieren. Glück, Erfolg, Schönheit und ewige Jugend fallen aber nicht vom Himmel herab. Und Yoga ist nicht gleich Yoga. Was ist jetzt Asthanga genau? Was bedeutet dieses Vinyasa? Und wer ist dieser Bikram? Petra Rumpold, eine Yogalehrerin, aus Wartberg, bringt Erleuchtung in diese indische Tradition.

Wartberg/Krems (mach). „In einer Turnstunde in der HBLW lernte ich Yoga kennen“, berichtet Petra von ihren Anfängen, „die körperlichen Herausforderungen und die spannende Philosophie, die hinter dieser Lehre stecken, haben mich sofort in den Bann gezogen“. In der Yogaakademie in Wels absolvierte sie die Ausbildung zur Yogalehrerin. Neben Kenntnissen über Anatomie und optimaler Körperhaltung standen auch die Geschichte von Yoga, Atemtechniken und Meditationen auf dem Lehrplan. „Yoga ist für mich ein Lebensweg, der mehr als nur die körperlichen Aspekte auf der Matte umfasst. Zu oft lassen wir unser Leben dahinplätschern, statt es zu leben, werfen lieber die Anker aus, statt die Segel zu setzen“, so die sympathische Wartbergerin. Yoga bedeutet nicht, dass man sich ein paar Räucherstäbchen anzündet, gemütlich auf die Decke setzt, ein bisschen nach rechts und links dehnt und einmal tief ein- und ausatmet. Yoga ist kein Sport, sondern eine Lebenseinstellung. Darum ist das Ziel auch nicht wie beim Fußball oder Tennis der Sieg. Beim Yoga sind alle gleich: es geht nicht darum zu schauen, wer den knackigsten Po, den besten Job oder den dicksten Kontostand hat. „Es geht darum, für sich persönlich das Beste aus der Übung herauszuholen und nicht darum, sich mit den anderen zu messen, den besten Baum oder die beste Krähe einzunehmen“, klärt die Yogalehrerin auf.

Die Kraft des Atems

Wenn man einem Kind ein Wehwehchen wegpustet oder vor einem wichtigen Treffen noch einmal tief Luft holt, wird die Kraft des Atems schon unbewusst genutzt. Im Yoga wird der Atem als Schaltfläche zwischen Körper und Geist gesehen. Die meisten Menschen haben verlernt, richtig zu atmen. „Durch die Konzentration auf den Rhythmus unserer Ein- und Ausatmung haben wir gar keine Gelegenheit mehr, großartig über die Probleme des Alltags nachzudenken“, betont Petra. Je länger man Yoga praktiziert, umso mehr wird sich diese Denkweise in den Kopf einprägen, sodass man irgendwann auch außerhalb der Yogastunde nicht mehr in Gedanken abschweift. „Yoga ist eine bestimmte Art, das Leben zu leben“, erklärt sie die Yogaphilosophie, „wie ich mit mir, mit anderen Menschen, meiner Ernährung und mit diesem Planeten umgehe“.

Im Hier und Jetzt....

zu leben lehrt uns Yoga. „In Zeiten der Reizüberflutung und der Digitalisierung ist unser Bewusstsein überfordert“, weiß die Lehrerin, „daher können wir uns nicht mehr auf etwas Bestimmtes konzentrieren“. Wir surfen beim Fernsehen im Internet und schauen auf das Smartphone, während unser Partner von seinem Tag erzählt. Unser Alltag hält uns meistens so sehr auf Trab, dass wir vor lauter Machen und Tun ganz vergessen, nach rechts und links zu schauen. In diesem Punkt sind wir Erwachsene so ganz anders als Kinder, die stundenlang fasziniert in eine Pfütze schauen können und dabei in dem Konzentrat aus Wasser und Auto-Öl immer wieder neue Gebilde entdecken. „Durch Yoga lernt man, die kleinen Dinge wie einen schönen Sonnenuntergang wieder mehr wert zu schätzen“, spricht Petra Rumpold aus Erfahrung. „Ich liebe die Natur, wandere gerne im Wald und in den Bergen. Sehr geprägt hat mich die Reise mit meinem Lebensgefährten Michi nach Indien, Vietnam und Peru“.

Auf die Matte

Die Yogalehrerin unterrichtet in ihrem Wartberger Yogastudio sowie auf Retreats und Festivals Vinyasa-Flow-Yoga, bei dem Bewegungen fließend ineinander übergehen. Yogis müssen nicht gertenschlank sein, man kann auch mit einem Bäuchlein die Erfahrung machen, dass man eine Einheit aus Körper, Geist und Seele ist. „Ich möchte in meinen Stunden Freude an der Bewegung spürbar machen. Über den Körper erreichen wir den Geist“. Sich für seine Schüler zu sensibilisieren ist das Um und Auf beim Unterrichten. „Die Leute kommen ja meistens vom Arbeitsplatz oder dem Familienalltag gehetzt, und es ist schwierig, gleich in den Entspannungsmodus zu kommen“, beschreibt Petra die Herausforderungen. Daher sind Atemübungen am Beginn ein wichtiger Bestandteil, um sich aus der Spirale der Gedanken herausnehmen, „die Hinführung in die Stille ist das Wichtigste“. Viel ist beim Unterricht zu bedenken: Wie sage ich die einzelnen Übungen an? Welche Musik spiele ich oder wäre es in der Stille besser? Eine 16-jährige muss man anders unterrichten als einen 50-jährigen mit Bandscheibenproblemen. Düfte, Klänge und Farben im Yogastudio beeinflussen die unbewusste Wahrnehmung. Nach verschiedenen Atem- und Körperübungen klingt die Stunde mit einer Tiefenentspannung aus. „Am Ende einer intensiven Yogastunde versinken wir in Shavasana“, sagt die Yogalehrerin mit Blick auf ihre sich rekelnde Katze, die mit sich und der Welt im Reinen zu sein scheint. Katzen haben offensichtlich kein Yoga nötig, sehr wohl aber gibt es „Doga“ – Yoga mit Hunden“, lächelt die Studiobetreiberin. Überhaupt haben viele Asanas Tiernamen: Heuschrecke, Löwe, Kobra und herabschauender Hund. „Und wer den inneren Schweinehund seinen besten Freund nennt“, schmunzelt die Wartbergerin, „den lade ich gerne ein, mich in meinem Yogastudio in Schachadorf zu besuchen“. Namaste! Genauere Infos unter: www.yogafee-kremstal.at

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