Stift Kremsmünster
Abtprimas Gregory Polan zu Besuch in Kremsmünster
Abtprimas Gregory Polan aus Rom, Oberhaupt aller Benediktinermönche weltweit, besuchte von 1. bis 3. Juli 2022 das Stift Kremsmünster.
KREMSMÜNSTER. Zum Auftakt einer mehrtägigen Reise durch Österreich besuchte Abtprimas Gregory Polan das Stift Kremsmünster. Er erzählte unter anderem bei den geistlichen Angeboten des Stiftes "Mehrwert Glaube" am Freitag Abend und als Ehrengast am Samstag zum Jubiläum 15 Jahre "Treffpunkt Benedikt" für junge Leute, über sein Leben, das weltweite benediktinische Leben heute und das Thema der Berufung.
Abtprimas Gregory Polan ist Amerikaner und wurde 2016 als Nachfolger von Notker Wolf in sein Amt gewählt. Begleitet wurde der Geistliche von dem Kremsmünsterer Benediktiner Pater Bernhard Eckerstorfer, der als Rektor die benediktinische Hochschule Sant´Anselmo in Rom leitet.
Große Aufgabe der Gemeinden
Am Freitag Abend sprach der Abtprimas zum Abschluss vor der Sommerpause bei „Mehrwert Glaube“, einem geistlichen Angebot des Stiftes für Erwachsene. Polan, der vor seiner Wahl zum Abtprimas, Abt seines Heimatklosters Conception Abbey in Missouri und Spezialist für die Psalmen Professor für das Alte Testament war, erzählte aus seiner Lebensgeschichte und stellte seine Aufgaben für den Orden vor. Regelmäßig besuche er die Klöster rund um den Globus und diene in allen Fragen zu den Benediktinern und ihren Bildungseinrichtungen als Ansprechpartner. Beim gemeinsamen Austausch berichtete der Abtprimas, dass es zwar heute weniger Mönche gebe als noch vor zehn Jahren, aber gleichzeitig überraschenderweise mehr Klöster neu gegründet wurden als geschlossen werden mussten. Er rief dazu auf, im eigenen Umfeld, wie in der eigenen Pfarre, Berufungen zu fördern und junge Menschen zu ermutigen, gerade auch einen geistlichen Weg als Priester oder in einem Orden zu wählen. Er sehe das als große Aufgabe der Gemeinden, so der Abtprimas.
Mutig und kritisch sein
Zuversicht strahlte das Jubiläum 15 Jahre „Treffpunkt Benedikt“ aus, zu dem zahlreiche junge Leute gekommen waren. 15 Jahre, 150 monatliche Treffen, großes Engagement vieler Menschen, unzählige Begegnungen zwischen Menschen und mit Gott wurden gefeiert – reiche Früchte des im Jahr 2007 gemeinsam mit jungen Leuten von Abt Ambros Ebhart und Pater Bernhard initiierten Treffpunkt Benedikt. Bei seinem Vortrag im Rahmen dieses Festes stellte Abt Gregory ausgehend von der Heiligen Schrift und den Wendungen im eigenen Leben auf eine sehr persönliche Weise das Thema der Berufung in den Mittelpunkt. Dabei nahm er sich Zeit, auf die vielen Fragen mit geistlichem Tiefgang einzugehen, die ihm die jungen Menschen stellten. Er gab ihnen mit auf den Weg, dass es für sie heute wichtig sei, bei Entwicklungen in unserer Gesellschaft, die dem Evangelium widersprechen, mutig und kritisch zu sein. Um die eigene Berufung leben zu können, brauche es gute Freunde, viel Geduld, Ausdauer und vor allem die Begegnung mit Christus im Gebet und der Stille, um sein Wort zu hören. Nach Anbetung mit Beichtgelegenheit und Messe unter freiem Himmel in den Stiftsgärten klang der Tag mit einem Grillabend aus.
Viel Schönes erlebt
Der Glaube der jungen Leute und ihre Freude sei für ihn sehr inspirierend gewesen, wie Abtprimas Gregory in der Predigt beim sonntäglichen Hochamt in der Stiftskirche sagte. Eine große Schönheit habe er hier in Österreich erlebt, des Landes, der Menschen, des Glaubens und der Musik.
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