Bezirk Kirchdorf mit vier „1a-Gemeinden“ über Landesschnitt
BEZIRK (sta). Vor 13 Jahren hat die Arbeiterkammer Oberösterreich den ersten Kinderbetreuungsatlas präsentiert. Seither ist das Angebot in den oberösterreichischen Gemeinden wesentlich besser geworden. Verbesserungen gab es auch im Bezirk Kirchdorf. Betreuungsangebote, die tatsächlich eine Vollzeitbeschäftigung der Eltern ermöglichen, sind aber immer noch rar. In Kirchdorf gibt es vier „1A-Gemeinden.
Als Maßstab für das Ermöglichen einer Vollzeitbeschäftigung haben wir heuer bereits zum dritten Mal den Vereinbarkeitsindikator für Beruf und Familie (VIF) herangezogen, der für Kindergärten folgende Kriterien vorsieht.
-mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit, werktags Montag bis Freitag
-an vier Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet
-Angebot Mittagessen
- fünf Wochen im Jahr geschlossen
Jene Gemeinden, die alle diese Voraussetzungen erfüllen und darüber hinaus auch eine Betreuung für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder anbieten, haben wir als „1A-Gemeinden“ besonders positiv hervorgehoben.
1A sind im Bezirk Kirchdorf vier Gemeinden (Kirchdorf, Kremsmünster, Micheldorf, Molln) bzw. 17,4 Prozent der Gemeinden. Kirchdorf liegt somit über dem Oberösterreich-Durchschnitt, der allerdings auch nur bei 13,3 Prozent liegt. Die Zahl der Top-Gemeinden ist seit dem Vorjahr gleich geblieben. Allerdings ist Steinbach an der Steyr gegenüber dem Vorjahr abgestiegen, weil sich die Öffnungszeiten etwas verschlechtert haben, dafür ist Kremsmünster aufgestiegen, weil es einen Sommerkindergarten gibt.
Von den landesweit 71 Gemeinden, die ihre Angebotssituation seit dem Vorjahr verbessern konnten, fallen vier auf den Bezirk Kirchdorf.
In Hinterstoder gibt es eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder, in Kremsmünster haben sich die Öffnungszeiten verbessert (Sommerkindergarten) und in Spital a.P. gibt es Mitbetreuung für unter Dreijährige im Kindergarten. Für Kinder aus St. Pankraz gelten alle Einrichtungen wie in Klaus.
Zwölf der insgesamt 23 Gemeinden (52,2 Prozent) fallen in die Kategorie „A“ und haben sowohl ein Angebot für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder als auch einen Kindergarten mit Mittagessen und Öffnungszeiten von mehr als acht Stunden täglich (OÖ: 46,4 Prozent).
In 21,7 Prozent der Kirchdorfer Gemeinden (OÖ 22,3 Prozent) gibt es kein Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren, in 21,7 Prozent keine Betreuung für Volksschulkinder (OÖ: 29,7 Prozent). 21,7 Prozent der Gemeinden bieten kein Mittagessen im Kindergarten (OÖ: 29,5 Prozent), und 39,1 Prozent haben Kindergärten, die weniger als acht Stunden täglich geöffnet sind (OÖ: 46,4 Prozent).
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bleibt also schwierig, trotz aller Verbesserungen. Damit Elternschaft, Förderung der Kinder und Beruf (auch Vollzeit!) vereinbar sind, bedarf es gut funktionierender, qualitätsvoller Kinderbetreuungseinrichtungen mit entsprechenden Öffnungszeiten.
Großen Nachholbedarf sieht AK-Präsident Johann Kalliauer bei ganztägig geführten Schulen, wobei vor allem die verschränkte Form große Vorteile bietet: „Wenn Unterricht, Förderung, Sport, Kreativität und Freizeit einander abwechseln, profitieren Kinder und Eltern davon. Nachhilfe wird überflüssig, nach der Schule sind keine Hausaufgaben mehr zu machen. So bleibt für die Eltern mehr Zeit, die sie mit ihren Kindern verbringen können.“
Die Detailergebnisse für den Bezirk Kirchdorf und eine Grafik zum kostenlosen Herunterladen finden Sie auf unserer Homepage www.arbeiterkammer.com.
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