Bezirk Kirchdorf
Das Gut Enghagen in Roßleithen ist nun "ARCHE Hof"

- Thomas Strubreiter, Obmann der Arche Austria, Barabara und Stefan Großeiber (von links nach rechts) bei der Übergabe des "Arche Hof"-Zertifikats.
- Foto: Arche Austria
- hochgeladen von Marion Aigner
Stolze Namensträger des "ARCHE Hofs" ist das Gut Enghagen in Roßleithen nun seit 24. Oktober. Unter ARCHE Hof versteht man eine Zucht- und Präsentationsstätte seltener Nutztierrassen. Beim Gut Enghagen wurde vielen gefährdeten Nutztierrassen ein Lebensraum geboten.
ROSSLEITHEN. Ennstaler Bergschecken, Alpine Steinschafe, Turopolje Schweine, Alststeirer Hühner, Noriker, Huzulen, Lippizaner und Altwiener Kaninchen – das sind die bedrohten Nutztierrassen im Gut Enghagen, welche der Landwirtschaft den Zusatz ARCHE Hof gegeben haben.
Vor drei Jahren haben Barbara und Stefan Großeiber den Betrieb übernommen und von Anfang an hatten sie das Ziel, einmal ein Arche Hof zu werden. Ihnen gefielen die Philosophie und der Hintergrund des Arche Hofs. "Es macht in der Landwirtschaft Sinn, wenn man altes Kulturgut weiterführt", so Barbara Großeiber. Sie merkt an, dass die auf Gut Enghagen lebenden Rinderrassen in der Haltung toll wären: "Die Tiere haben einen hervorragenden Mutterinstinkt. Sie sind außerdem nicht so schwer und können daher auch in steilem Gelände noch gut die Flächen abgrasen. Sie wachsen viel langsamer als die normalen Rassen, daher brauchen sie auch weniger Futter und leben länger." Somit könnte das Gut Enghagen ausschließlich auf heimische Futtermittel zurückgreifen und müsste keine Sojafuttermischungen importieren.
"Ich finde einfach, die Einstellung passt sehr gut. Unseren Gästen gefällt dieser Ansatz auch so gut wie uns. Unsere Zielgruppe der Gäste legt nämlich genau auf diese Punkte wert: Woher kommt das Fleisch, wie wächst das Tier auf und wo wird das Futter produziert, welches gefüttert wird?"
Barbara Großeiber, Gut Enghagen
Hauptsächlich sei das Gut Enghagen Direktvermarkter für die hoteleigenen Gäste. "Nachdem wir nicht übermäßig viel Tiere haben, passt es eigentlich perfekt, die Produkte für unsere Besucher zu erzeugen. Außerdem gefällt mir der typische Bauernhof-Charakter. Wir wollen keine Massenproduktion – uns reicht es, für den Eigenbedarf und unsere Gäste die bäuerlichen Produkte herzustellen", ist Barbara Großeiber überzeugt.
Dass ihre seltenen Pferderassen nicht überzüchtet sind, ist zusätzlich ein großer Pluspunkt für die Familie, da damit auch die Sicherheit der Reiter mehr gewährt sei. "Für die Ennstaler Bergschecken haben wir uns deswegen entschieden, weil das Ennstal nicht sehr weit entfernt ist von uns und wir auch hier wieder den regionalen Charakter gesehen haben." Der Hauptantrieb von Familie Großeiber sei das Herzblut und die Einstellung zum Arche Hof gewesen. "Einen Arche Hof gründet man nicht wegen dem Gewinn. Wir haben das gemacht, weil wir uns sehr gut damit identifizieren können. Außerdem liegt die Wertschätzung auch irgendwie höher bei so teuren und seltenen Tieren. Da geht man schon ganz anders in den Stall hinein. Es macht einfach Spaß", bestätigt Großeiber.
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