Pfarrstrukturreform
Dekanate im Bezirk auf dem Weg zu neuen Pfarren

- Im Herbst 2024 startete unter anderem das Dekanat Pettenbach mit dem Umsetzungsprozess der Pfarrstrukturreform der Diözese Linz.
- Foto: Diözese Linz / Martha Steinbach
- hochgeladen von Martina Weymayer
Mehr als die Hälfte der bisherigen oberösterreichischen Pfarren – 335 von 487 – werden mit 1. Jänner 2025 im neuen Pfarrsystem strukturiert oder auf dem Weg dorthin sein. Im Herbst 2024 startete unter anderem das Dekanat Pettenbach mit dem Umsetzungsprozess der Pfarrstrukturreform der Diözese Linz.
BEZIRK KIRCHDORF. Im September 2024 wurden für die Dekanate Andorf, Frankenmarkt, Kremsmünster und Ried, die 2022 als “zweite Gruppe” in den Umsetzungsprozess gestartet sind, die Aufhebungs- und Errichtungsdekrete nach einem Hinweis des römischen Dikasteriums für den Klerus neu ausgestellt. Zu den neuerlichen Rekursen gegen die Dekrete ist die Stellungnahme aus Rom noch nicht eingelangt, daher kann die rechtliche Gründung mit 1. Jänner 2025 noch nicht erfolgen. Auch der vorgesehene Start der „dritten Gruppe“ (dazu geht etwa das Steyrtal), ebenfalls mit kommendem Jahr, hängt noch davon ab, ob auch diesbezüglich Rekurse in Rom eingebracht werden. Der Fristenlauf dafür geht noch bis Ende 2024.
Unabhängig von der Rückmeldung aus Rom und der rechtlichen Errichtung der neuen Pfarren werden aber weitere Vorbereitungsmaßnahmen für die Umsetzung der Pfarrstrukturreform in Angriff genommen. So wurden und werden bei den Priestern Umbesetzungen vorgenommen und Aufgaben von Dechanten an die designierten Pfarrer übergeben. Auch die Pastoralvorstände werden die Funktion als Dienstvorgesetzte in diesem Bereich bereits übernehmen. Die positiven Effekte einer einheitlicheren Verwaltung und besseren Erreichbarkeit können durch entsprechende Zwischenschritte bereits gelebt werden.
Die Pfarrstrukturreform
Das Umsetzungskonzept der Pfarrstrukturreform sieht 39 „Pfarren“ vor, die aus mehreren Pfarrteilgemeinden mit ihren historischen lokalen Rechtsträgern „Pfarrkirche“ und „Pfarrpfründe“ bestehen. Damit soll sowohl die Zusammengehörigkeit innerhalb des pastoralen Raumes einer Pfarre bewusst gemacht als auch die konkrete Beheimatung und Verantwortung in einer konkreten Gemeinschaft vor Ort zum Ausdruck gebracht werden. Die Pfarrteilgemeinden werden daher zwar eine weitgehende Selbstständigkeit (auch finanzieller Art) für ihren Bereich bewahren können, zugleich profitieren sie vom größeren Ganzen der Pfarre und der Zusammenarbeit der Seelsorgeverantwortlichen.
"Gute Rahmenbedingungen schaffen"
Geleitet werden die Pfarren von jeweils einem Pfarrer in Zusammenarbeit mit zwei Vorständen für pastorale und wirtschaftliche Angelegenheiten. Wesentlich bleibt dabei weiterhin die Mithilfe und Leitungsverantwortung in unterschiedlichen Aufgabenbereichen von Priestern, ständigen Diakonen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern vor Ort in den Pfarrgemeinden bzw. im pastoralen Handlungsraum der Pfarre. Erreichbarkeit, Seelsorge, Glaubenszeugnis und sozialer Einsatz sollen durch eine bessere Koordination und Aufgabenbeschreibung langfristig für alle Pfarrteilgemeinden sichergestellt werden.
Ziel der neuen Struktur ist es vor allem, einen unterstützenden Rahmen für eine inhaltliche, an der Botschaft Jesu orientierte Neuausrichtung der Christen zu schaffen, damit Kirche im Sinne des Evangeliums auch weiterhin nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft ist. Bischof Manfred Scheuer im Diözesanblatt vom Mai 2021: „Kirchliche Strukturen sollen gute Rahmenbedingungen schaffen, damit Kirche als offene und positive Kraft in unserer Gesellschaft erlebbar ist.
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