Ehrenamt wird vor den Vorhang geholt

Siegerin im Bezirk Kirchdorf: Bewährungshelferin Martina Reinthaler aus Micheldorf.
  • Siegerin im Bezirk Kirchdorf: Bewährungshelferin Martina Reinthaler aus Micheldorf.
  • hochgeladen von Franz Staudinger

MICHELDORF (sta). Mit dem „Florian“ zeichnet die BezirksRundschau Menschen aus, die sich im Bereich Ehrenamt besonders engagieren. Besonderes leistet auch Martina Reinthaler (48). Sie kümmert sich als Bewährungshelferin um straffällig gewordene Jugendliche genauso wie um Erwachsene, die auf die schiefe Bahn geraten sind.
„Meistens betreue ich fünf Personen gleichzeitig. Ich helfe ihnen bei den Behördengängen, schaue drauf, dass sie ihre Auflagen erfüllen und begleite sie auch zu polizeilichen Einvernahmen. Das kann auch schon mal in der Nacht sein.“
In den vergangenen 18 Jahren ist der sympathischen Micheldorferin viel untergekommen. „Die Täter kommen aus allen sozialen Schichten. Es gibt dafür keine Regel. Manchmal denkt man sich: Warum gibt es das? In den meisten Fällen spielt das Umfeld eine große Rolle. In vielen Familien wird nicht mehr miteinander geredet. Auch Drogen sind oft im Spiel. Einmal hab ich einen Jugendlichen acht Jahre lang betreut. Mit ihm habe ich wirklich alles durchgemacht, inklusive eines bewaffneten Raubüberfalls. Er wurde immer wieder rückfällig und war einige Jahre im Gefängnis. Da steht dann oft mal die Frage im Raum, wie helfe ich weiter oder wie kann ich Positives vom Leben vermitteln“, so Reinthaler. „Aber er hat es geschafft. Heute ist er drogenfrei, hat eine Arbeit, eine Familie und auch eine Wohnung. Das ist ein Beispiel dafür, dass unsere Arbeit sinnvoll ist und auch schöne Seiten hat.“
Heute noch hält sie Kontakt zu Klienten, die sie vor zehn Jahren betreut hat. „Sie rufen an oder kommen mich auch besuchen.“ Um die Kids von der Straße wegzubringen, hat Reinthaler die
Initiative „NSK-No Street Kids“ ins Leben gerufen.
Jeden Dienstag von 18 bis 20 Uhr können sich dabei Jugendliche jeden Alters im Turnsaal in der Volksschule Micheldorf treffen. „Sie können dort machen, was sie möchten. Ich bin dabei und schaue drauf, dass sie keinen Blödsinn anstellen.“

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