Eine "unterhaltsame" Reise sollte es werden
Ein Tagesausflug zum Superpreis von knapp neun Euro hielt nicht, was er versprach.
MOLLN (sta). Ein unterhaltsamer Tagesausflug zur Marillenernte, im modernen Fernreisebus durch die herrliche Landschaft des Burgenlandes sollte es werden. So versprach es jedenfalls das Salzburger Reiseunternehmen von THV-Reisen.
Willibald Priller aus Molln und Alfred Spernbauer aus Kremsmünster waren zwei von etwa 40 Reiseteilnehmern, die in den Bus Richtung Burgenland stiegen. Was dann passierte, können sie bis jetzt nicht glauben. "Zuerst sind wir das Gasthof Schicklberg in Kremsmünster angefahren. Dort gab es eine etwa vierstündige Verkaufsveranstaltung, bei der Betten, Geschirr oder Staubsauger präsentiert wurden. Da hab ich mir schon gedacht, dass das mit dem Burgenland nichts mehr wird", so Priller. "Es hat dann geheißen, wir fahren nicht ins Burgenland, sondern in die Wachau. Gelandet sind wir dann aber in Scharten bei Eferding. Wir wurden von vorne bis hinten belogen", so Alfred Spernbauer. Zu guter Letzt versprach das Reiseunternehmen noch zwei Kilo erntefrische Marillen. Geworden sind es ungarische Marillen, abgepackt in einer Hofer-Tasse.
"War ja ein schöner Ausflug"
Ein Busunternehmer aus Wels, der mit der Reise beauftragt wurde, dazu: "Unser Chauffeur hat auch erst bei der Abfahrt vom Werbeberater erfahren, dass die Reise nicht ins Burgenland, sondern nach Scharten geht." Einen Fehler, der passiert ist, sieht der Reiseveranstalter aus Salzburg. "Es ist ein Druckfehler auf den Foldern passiert. Die Reiseteilnehmer haben aber alle das Geld zurück bekommen (etwa 9 Euro). Ich verstehe die Aufregung nicht. Wir haben das Defizit. Eigentlich müssten sich die Kunden ins Fäustchen lachen. Sie hatten ja einen schönen Ausflug", so Hubert Leitner von THV-Reisen.
Nicht unbekannt ist das Unternehmen dem Konsumentenschutz der Arbeiterkammer: "THV-Reisen ist uns schon länger bekannt. Es gab immer wieder mal Anfragen und Beschwerden. Wir raten von solchen Reisen ab. Je günstiger eine Reise ist, desto größer kann die Enttäuschung sein", sagt Georg Rathwallner.
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