Gepflegtes Haar kommt auch ohne Chemie aus

Johanniskraut bringt die Haare zum Leuchten und verleiht ihnen eine rötliche Färbung. | Foto: Fotolia
  • Johanniskraut bringt die Haare zum Leuchten und verleiht ihnen eine rötliche Färbung.
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BEZIRK (wey). Glänzende, gesunde und dichte Haare kommen nicht von ungefähr. Sie wollen gepflegt werden. Eine Alternative zu Shampoos und Festigern aus dem Supermarkt können so manche Helfer aus dem Pflanzenreich sein.
Kieselsäure ist ein essentieller Bestandteil der Haarsubstanz Keratin. Um die Keratinspeicher des Körpers wieder aufzufüllen, ist eine Kur mit Hirse oder Heidekraut bestens geeignet. Ein Zinnkraut-Sud kann Haarausfall hemmen. Der Absud des Krautes ergibt ein gutes Nachspülmittel beim Kopfwaschen und macht schönes lockeres Haar. Eine Haarkur aus Zitronensaft stabilisiert eine irritierte Kopfhaut und lässt die Haare glänzen.

Konventionelle Festiger und Haarsprays können Haar und Kopfhaut austrocknen. Eisenkrauttee nützt als guter Haarfestiger, den man einfach ins Haar einmassiert. Als Mundspülung oder Gurgelwasser ist er bei schlechtem Atem gut zu verwenden.

Den Haarwuchs kräftigen
Kieselsäure ist ein essentieller Bestandteil der Haarsubstanz Keratin. Um die Keratinspeicher des Körpers wieder aufzufüllen, ist eine Kur mit siliziumreichen Pflanzen wie Hirse oder Heidekraut bestens geeignet.

Heidekrautpulver
Wer nicht gerne Tee trinkt, macht sich aus dem im Mörser gepulverten getrockneten Heidekraut einfach Kapseln (erhält man zum Selbstbefüllen in der Apotheke). 1 bis 3 reichen pro Tag. Durch den Kieselsäurereichtum wird auch der Haarwuchs angeregt. Nach einer Kur von 6 Wochen eine Pause einlegen.

Hirse
Hirse aktiviert den Kieselsäurehaushalt im gesamten Organismus, sie ist deshalb Heilnahrung für die Augen, für die Haut, für das Haar und für die Nägel.

Zwiebeltinktur zur Förderung des Haarwuchses
1 große, geschälte Zwiebel sehr fein hacken und mit einem hochprozentigen (mindestens 40 %) Obstschnaps übergießen. Die Zwiebel soll gut bedeckt sein. Den Ansatz etwa 4 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen und häufig schütteln. Nach der Ziehzeit durch ein Tuch filtern, dabei ausdrücken und abfüllen. Einige Tropfen der Tinktur täglich ins Haar einmassieren. Der Zwiebelgeruch verfliegt innerhalb ¼ Stunde. Die Kur ist nicht bei allen Menschen erfolgreich, man kann es aber versuchen.

Zinnkraut
Mit dem Absud wäscht man sich die Haare, dadurch verhindert man das Ausfallen. Der Absud des Krautes ergibt ein gutes Nachspülmittel beim Kopfwaschen und macht schönes lockeres Haar.

Kastanie
Die Blätterabkochung ergibt ein stärkendes Haarbad für Kopfhaut und Haar, es ist als letzte Spülung und zum Einmassieren geeignet. Auch die Gesichts- und Körperhaut profitiert davon, der Tee ist hautstraffend und beruhigt von Umwelteinflüssen gereizte Haut.

Wundklee
Im letzten Spülwasser nach dem Haarwasser wirkt der Pflanzenabsud wie ein natürliches Haartonikum, verstärkt die Haarfarbe, versiegelt die Haaroberfläche bei Spliss und gibt dadurch schönen Glanz.

Säurehaltige Spülungen helfen, den Kalk aus dem Leitungswasser aus den Haaren auszuwaschen und lassen das Haar toll glänzen. Außerdem versorgen die Pflanzenauszüge den Haarboden mit wertvollen Wirkstoffen, die den Haarfolikel vitalisieren.

Zitronen-Haarkur
5 ungespritzte Zitronen zuerst abreiben und dann entsaften. Die Zitronenschale mit ¼ l Wasser aufkochen, zur Seite stellen und mindestens 10 Minuten ziehen lassen. Dann den Zitronensaft zugeben. Durch ein Sieb gießen und in eine Flasche füllen (sauber arbeiten!). Diese Mischung täglich in Haare und Kopfhaut einmassieren. Eine irritierte Kopfhaut wird stabilisiert, die Haare glänzen. Die Mischung kann auch als Beigabe zum letzten Spülwasser nach dem Haare waschen verwendet werden.

Salbeiessig
2 nicht verholzte Zweige Salbei und die Schale einer ungespritzten Zitrone in 1 l Weißweinessig ansetzen, gut durchschütteln und verschließen. An einen kühlen Ort stellen und vor Gebrauch 3 Wochen stehen lassen. Salbeiessig schmeckt in Salaten, ist aber auch als Kosmetikum einzusetzen. Verdünnt als Gesichtlotion und als Haarspülung, um die Haare zu kräftigen.

Natürliches Styling
Konventionelle Festiger und Haarsprays trocknen das Haar und die Kopfhaut aus. Die Folge sind strohiges, glanzloses Haar und sogar Spliss. Eisenkrauttee kann ein sinnvolle Alternative sein, um der Frisur Halt zu geben. Äußerlich nützt der starke Tee als guter Haarfestiger, den man einfach ins Haar einmassiert. Als Mundspülung oder Gurgelwasser ist er bei schlechtem Atem gut zu verwenden.

Hibiskus
Die vermahlenen Blüten sind in der Kosmetik einerseits Farbverstärker, andererseits Glanzgeber, sie passen in jede selbstgemachte Haarpackung und auch in Masken fürs Gesicht.

Haarspülung für blondes Haar
1 Hand voll frischer Goldrutenblüten werden mit ½ l kochendem Wasser überbrüht. 20 Minuten ziehen lassen und abseihen. Das Haar wird nach dem gründlichen Ausspülen des Haarwaschmittels mit dem Goldrutenwasser getränkt. Der Aufguss soll nicht ausgewaschen werden, sondern bleibt im Haar. Die Spülung verleiht blondem Haar strahlenden Glanz und vertieft die Farbe.

Kamillen-Haarfärbung
1 Hand voll Blüten mit ½ l kochendem Wasser übergießen, abkühlen lassen, abseihen und als Haarspülung verwenden, die vor dem Trocknen nicht ausgespült wird. Macht blondes Haar gesund und glänzend. Für die Färbung zerreibt man getrocknete Blüten zu Pulver, gibt dieselbe Menge Kaolinpulver dazu, vermengt mit lauwarmem Wasser, bis eine dünne Paste entsteht. Diese massiert man in die Haare ein und lässt ½ Stunde einwirken. Anschließend auswaschen. Blonde Haare erhalten einen schönen Goldton.

Walnuss
Die grünen Schalen ergeben ein gutes Haarfärbemittel. Man setzt etwa 2 EL Schalen in 100 ml Wasser und 2 TL Alkohol an, lässt 1 Tag stehen und reibt das Haar nach der Wäsche damit ein. Es wird intensiv braun. Genauso gut, wenn auch etwas weniger intensiv ist die starke Abkochung von Blättern und grünen Schalen, die einfach als letztes Spülwasser über die Haare kommen. Braunes Haar wird danach intensiv glänzen und einen schönen Schimmer haben.

Zwiebel
Zwiebelsud gibt grauem, braunem Haar einen goldenen Braunschimmer. Man nimmt 100 g Zwiebelschalen und kocht mit 2 Tassen warmem Wasser etwa ¼ Stunde. Abfiltern und in eine Flasche füllen. Mit dem Haarwasser das Haar täglich befeuchten, bis es den richtigen Farbton hat.

Königskerzen-Spülung
Die gelben Blüten ergeben ein gutes Färbemittel für Wolle und Haare. Dazu eine Abkochung bereiten, die Spülung setzt blondem bis mittelbraunem Haar Glanzlichter auf.

Johanniskraut-Haarfärbemittel
1 Hand voll getrocknete Blätter wird zu Pulver zerrieben und mit so viel heißem Wasser verrührt, dass eine Paste entsteht (ca. ¼ l). Man reibt die Paste in die Haare ein und lässt etwa 30 Minuten einwirken. Gespült wird mit warmem Wasser und einem Schuss Zitronensaft. Jedes nicht gefärbte Haar wird durch diese Behandlung intensiver in den Farben und erhält einen Rotstich.

Maulbeere
Der Blätterabsud färbt gemeinsam mit Weinrebenblättern das Haar dunkel.

Liguster
Es gibt zwar keine wissenschaftlichen Beweise dafür, aber die Volksheilkunde der Chinesen hält die schwarzen Beeren und insbesondere den Inhaltsstoff Ligistrin dafür verantwortlich, wenn die Haare hübsch schwarz bleiben und das Ergrauen hinausgezögert wird. Sie nehmen die zur Wintersonnenwende gesammelten Beeren für Tinkturen und Haarwasser.

Für graue/ergrauende Schöpfe:
Heilziest-Spülung
Die ganze frische Pflanze liefert gelben Farbstoff, nicht nur Wolle, sondern auch die Haare können damit getönt werden. Ein starker Auszug (nur frische Pflanzen verwenden) als Haarspülung setzt auch grauem Haar goldene Lichter auf.

Melisse
Äußerlich ist der Melissenabsud ein Haarspülmittel und verzögert das Grauwerden der Haare. Als Gesichtspflege oder Gesichtswasser macht der starke Tee eine schöne, klare Haut. Ein Vollbad wirkt ausgleichend und ist übernervösen Menschen zu empfehlen. Man kocht 1 Hand voll Melisse in 1 l Wasser auf, lässt einige Minuten ziehen, seiht ab und fügt die Flüssigkeit dem Badewasser zu.

Hilfe bei trockener Kopfhaut:

Ringelblume
Ein Gesichtswasser aus den Blüten macht die Haut klar und frisch. Der Tee ist aber auch ein gutes letztes Spülwasser nach einer Haarwäsche, besonders dann, wenn man unter schuppigem oder zu trockenem Haarboden leidet.

Karottenöl
Karottenöl, das man entweder fertig kauft oder selbst herstellt, ist ein hochwertiges Haarpflegemittel bei trockener Kopfhaut. Es regt die Talgdrüsen des Haarbodens an, ist aber auch ein Pflegemittel für die Haut.

Hilfe bei Schuppen: Hamamelis-Haarwasser
2 Hand voll zerkleinerte frische Zweige und Blätter in einen großen Topf geben. Mit so viel Wasser übergießen, dass das Pflanzenmaterial bedeckt ist. Auf den Herd stellen und zum Sieden erhitzen. Nun auf kleinster Flamme abgedeckt ½ bis 1 Stunde schmoren lassen (eventuell auch im Rohr). Wasser soll durchaus verdunsten. Nach dem Erkalten abseihen. In eine Flasche füllen. Für die Haltbarmachung etwa 5 % der Menge hochprozentigen Alkohol zufügen und gut versmischen. Dies ist ein Haarwasser, das bei fettigem Haar und Schuppen schöne Erfolge bringt. Man kann es auch als Gesichtswasser verwenden, dann sollte man den Alkohol weglassen und auf einen schnellen Verbrauch achten. Die Abkochung ersetzt (zum Teil) das durch Wasserdampf-Destillation hergestellte Hyrolat.

Rosskastanie
Als Badezusatz werden zerkleinerte Kastanienfrüchte (½ kg) in 2 l siedendes Wasser gerührt, ½ Stunde ziehen gelassen und durch ein Sieb dem Badewasser zugefügt. Hilft bei Haut- und Haarproblemen, wie Schuppen, Flechten etc.

Hilfe bei Haarausfall:

Klette, Große
Bei schlechtem Haarwuchs und Haarausfall kocht man die gewaschene, zerkleinerte Wurzel in Wasser. Mit diesem Absud befeuchtet man das Haar und die Kopfhaut, so oft es einem möglich ist, und lasse das Haar immer an der Luft trocknen. Dies fördert den Haarwuchs. Der Presssaft der Pflanze macht das Haar blond.
Das Klettenwurzel-Öl, das man in der Apotheke kaufen kann, wurde jahrelang als Geheimtipp für dichtes, volles Haar und lange, seidige Wimpern gehandelt. Bei einigen wirkt es, bei anderen nicht. Einen Versuch ist es dennoch wert.

Kresse
Kressewasser ist ein gutes Haarwasser, das den Haarboden stärkt und Haarausfall vermindert, also sollte man sich die tägliche Mühe der Herstellung machen. Ein leichter Auszug wird in die Kopfhaut einmassiert. Dazu gibt man einige Blättchen in eine Tasse, übergießt mit wenig Wasser (über Nacht oder 1 Tag stehen lassen) und massiert die Flüssigkeit in die Kopfhaut ein. Diese Anwendung war schon im Mittelalter beliebt. Ein haltbares Haarwasser erhält man durch Destillation von großen Kressemengen.

Majoran
Aus Majoran kann man ein kräftigendes und bei Haarausfall günstiges Haartonikum brauen. Dazu stellt man eine Abkochung her – auch als letzter Spülgang beim Haare waschen ist diese Lösung denkbar. Die frische Pflanze kauen oder ein starker Aufguss als Mundwasser kann bei Zahnschmerzen helfen. Ätherisches Majoranöl (Oleum Majoranae) ist ein gutes Mittel bei Kopfschmerzen, man reibt ein paar Tropfen auf die Schläfen.

Traubensilberkerze
Neueste Forschungen haben ergeben, dass ein Inhaltsstoff den hormonell bedingten Haarausfall stoppen kann.

Lavendeltinktur
1 Hand voll Lavendelblüten werden mit ¼ l klarem Obstschnaps 10 Tage angesetzt und in der Wärme stehen gelassen. Danach abfiltern und als Haartinktur bei Haarausfall verwenden.

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